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Fondsmanager stellt klar: Energiekrise ist gefährlicher als Evergrande

Veröffentlicht am 01.10.2021, 13:28
Aktualisiert 01.10.2021, 13:30
© Reuters.
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Investing.com - Die Probleme des chinesischen Immobilienriesen Evergrande (HK:3333) halten die Anleger derzeit in Atem. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob ein Zahlungsausfall des hoch verschuldeten Bauunternehmens der Auslöser für eine neue Finanzkrise sein könnte.

Die Anspannung der Anleger bleibt vorerst bestehen. Denn das Unternehmen hat nur noch etwas weniger als 30 Tage Zeit, um seine Zinszahlungen doch noch zu begleichen. Parallel dazu haben die chinesischen Behörden jedoch erste Maßnahmen ergriffen, um eine Ansteckung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu verhindern.

Doch neben der Krise von Evergrande bahnt sich eine neue Krise an, die noch gravierendere Folgen haben könnte.

Energiekrise in China

Für die führende Vermögensverwaltungs-Boutique GQG Partners, die ihre China-Engagements bereits gekappt hat, stellen die aktuellen Stromengpässe in China ein weitaus größeres Problem dar als die Schuldenkrise des Immobilienriesen Evergrande.

Die Investmentgesellschaft befürchtet, dass sich die Energieprobleme auf die Wirtschaft des Landes und auf die Weltwirtschaft auswirken könnten. "Die chinesische Energiekrise erfüllt uns mit größerer Sorge als das Evergrande-Problem, weil sie weitreichende Folgen hat", hieß es in einem Interview mit CNBC.

So können die Auswirkungen der chinesischen Energiekrise auf die globalen Lieferketten übergreifen und die Versorgung mit Konsumgütern weiter stören, was wiederum die Inflation in die Höhe treibt.

Die globalen Lieferketten sind bereits durch die Corona-Pandemie und Störungen in der Schifffahrt unter Spannung geraten, die zu einer eingeschränkten Versorgung mit einer Vielzahl von Waren, von Kleidung bis zu Halbleitern, geführt haben.

In China kommt es aufgrund von Kohleknappheit, strengeren Emissionsreduktionszielen und erhöhter industrieller Nachfrage nach Strom zu zahlreichen Stromausfällen.

Einige Fabriken mussten aufgrund ihres enormen Energieverbrauchs bereits die Produktion einstellen. Zu den Unternehmen, die von den erzwungenen Produktionsstopps betroffen sind, gehören die Foxconn (TW:2354)-Tochter Eson Precision Engineering, die Apple (NASDAQ:AAPL) und Tesla (NASDAQ:TSLA) beliefert, sowie Concraft Holding, ein Lieferant von Komponenten für iPhone-Lautsprecher, und der Leiterplattenhersteller Unimicron Technology, ebenfalls ein Apple-Zulieferer.

Chinas Präsident Xi Jinping kündigte im September letzten Jahres an, dass China bis 2030 den Höhepunkt seiner Kohlenstoffemissionen erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral werden würde. Daraufhin wurden auf nationaler und lokaler Ebene Pläne zur Einschränkung des Kohleabbaus und anderer kohlenstoffintensiver Prozesse in die Wege geleitet.

Vor dem Hintergrund der Energiekrise haben Goldman Sachs (NYSE:GS) und andere Wirtschaftsexperten ihre Wachstumsprognosen für China bereits gesenkt. Begründet wurde dieser Schritt mit der Energieknappheit, die das verarbeitende Gewerbe des Landes lähmt.

Die Evergrande-Krise ist nur halb so schlimm, wie viele denken 

Verglichen mit der Energiekrise dürfte die Schuldenkrise beim chinesischen Immobilienentwickler Evergrande "sehr gut eingedämmt" werden.

GQG Partners sieht die Probleme von Evergrande nicht als gravierend an und glaubt, dass sie relativ leicht gelöst werden können. "Der Großteil der Schulden ist inländisch. Der größte Teil der Schulden kann auf kleinere Entitäten aufgeteilt und von anderen absorbiert werden ... Wir haben das schon einmal gesehen, und offensichtlich sind die Behörden sehr geschickt im Umgang mit solchen Situationen."

Krise in China, aber Chancen anderswo

GQG Partners hat nach eigenen Angaben Ende 2020/Anfang 2021 damit begonnen, sein China-Engagement in seinem Schwellenländer-Aktienfonds zurückzufahren. Gleichzeitig hat der Fonds seine Beteiligungen in anderen Schwellenmärkten wie Indien, Brasilien und Russland aufgestockt, wo sich das Wirtschaftswachstum allmählich wieder belebt.

Der Fonds meint, die Anleger Den Fondsexperten zufolge seien die Anleger nach wie vor zu sehr auf China fixiert und vernachlässigen dabei andere Chancen. "Wir sind der Meinung, dass man sich zu sehr auf die Wachstumsaspekte Chinas konzentriert, obwohl sich andere Märkte gerade wieder erholen... und genau dort sehen wir Chancen.“

Zu den Top-Positionen des Fonds in den Schwellenländern gehören der weltgrößte Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM), oder TSMC, das indische IT-Dienstleistungsunternehmen Infosys (NYSE:INFY) und das südkoreanische Unternehmen Samsung (F:SAMEq) Electronics (KS:005930).

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