TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Nach schwachen chinesischen Konjunkturdaten haben die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag nachgegeben. Der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel im Januar deutlicher als erwartet auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Er rutschte zudem unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten, womit sich eine schrumpfende Industrieproduktion andeutet. 'Das Wachstum in China wird sich nicht erholen, da die Regierung ihr Augenmerk darauf richtet, die Wirtschaft ins Gleichgewicht zu bringen und die Abhängigkeit von Krediten zu verringern', prognostizierte ein Experte.
Der Stoxx Asia/Pacific 600 (FX1:Q00B), der die 600 größten börsennotierten Unternehmen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur beinhaltet, büßte 1,64 Prozent auf 135,12 Punkte ein. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index (FX1:N225) 0,79 Prozent schwächer bei 15 695,89 Punkten. Eine schwache chinesische Wirtschaft belaste auch Japan, sagte ein Börsianer. Derweil stiegen die Aktien von Nidec um 5,59 Prozent auf ein Rekordhoch von 11 715 Yen. Der Elektromotoren-Hersteller hatte seinen Jahresausblick für den Nettogewinn angehoben und kündigte zudem an, für 24 Milliarden Yen eigene Aktien zurückzukaufen.
Am chinesischen Aktienmarkt ging es für den CSI 300, der die Aktien der 300 größten Unternehmen vom Festland mit einer Börsennotierung in Schanghai oder Shenzhen enthält, um 0,53 Prozent auf 2231,89 Punkte bergab. Der Hongkonger Hang-Seng-Index
Zu den Verlierern in China gehörten insbesondere die zuletzt starken Bankentitel. Dagegen rückten die Aktien von Esprit um knapp zwei Prozent vor, nachdem der Modekonzern für das erste Geschäftshalbjahr eine Rückkehr in die Gewinnzone angekündigt hatte. Die Aktie von Lenovo wurde vom Handel ausgesetzt, nachdem der Computerhersteller mitgeteilt hatte, für 2,3 Milliarden US-Dollar einen Teil des Server-Geschäfts von IBM (NYS:IBM) (ETR:IBM) zu kaufen.
Der australische ASX 200 (FX1:AOI) ging nach anfänglichen Gewinnen 1,07 Prozent tiefer bei 5262,99 Punkten aus dem Handel. Auch hier belasteten die schwachen Daten aus China, die vor allem auf die Aktien der Rohstoffunternehmen drückten, sagte Marktstratege Chris Weston vom Brokerhaus IG. Der indische Sensex stemmte sich mit einem Plus von 0,24 Prozent auf 21 388,78 Punkte als einer der wenigen asiatischen Indizes gegen den negativen Markttrend./gl/kja/rum