Berlin (Reuters) - Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland stagniert trotz des enormen Bedarfs nahezu.
In den ersten beiden Monaten 2019 sank sie um 0,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 49.350, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Bereits in den beiden Vorjahren waren die Baugenehmigungen jeweils zurückgegangen, nachdem sie von 2008 bis 2016 kontinuierlich zugelegt hatten. Gestiegen ist von Januar bis Februar lediglich die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. Hier gab es ein Plus von 4,4 Prozent, bei Zweifamilienhäusern dagegen ein Minus von 1,1 Prozent und bei Mehrfamilienhäuser sogar von 3,2 Prozent
Union und SPD haben im Koalitionsvertrag anvisiert, bis 2021 rund 1,5 Millionen Wohnungen zu bauen - das wären 375.000 pro Jahr. Der Bundesverband der privaten Immobilienwirtschaft (BFW) rechnet nur mit gut 250.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr, da der Neubau durch den Mangel an Baugrundstücken und Fachkräften sowie durch bürokratische Hürden gebremst werde.
Die Baubranche hat trotz des stockenden Auftragsflusses im Wohnungsbereich viel zu zun. Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe lagen im Februar mit rund 6,6 Milliarden Euro um 8,2 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. "Das war der höchste jemals gemessene Wert an Aufträgen in einem Februar in Deutschland", betonten die Statistiker.