Moskau, 17. Nov (Reuters) - Russland bereitet Medienberichten zufolge die Rückgabe von drei beschlagnahmten ukrainischen Marinebooten vor. Die Übergabe solle am Montag erfolgen, meldeten russische Nachrichtenagenturen am Sonntag unter Berufung auf den Grenzschutz der Krim. Ein Reuters-Reporter auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel hatte zuvor beobachtet, wie Schlepper die Boote durch die Meerenge von Kertsch zogen, ein Hinweis auf eine mögliche Rückgabe. Den Medienberichten zufolge sollen die Schiffe mittlerweile an dem mit Kiew ausgemachten Übergabeort sein.
Russland hatte im November 2018 den drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt in die Straße von Kertsch zwischen dem Schwarzen und Asowschen Meer verwehrt. Russland beschlagnahmte die Boote und nahm 24 Seeleute fest. Sie kamen im September im Zuge eines Gefangenenaustauschs wieder frei.
Die Rückgabe der Boote dürfte als Zeichen des guten Willens Russlands im Vorfeld eines neuen Gipfeltreffens zum Friedensprozess in der Ostukraine gesehen werden. Das französische Präsidialamt kündigte am Freitag an, der nächste Gipfel im sogenannten Normandie-Format von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine werde am 9. Dezember in Paris stattfinden. Die Bundesregierung bestätigte die Teilnahme von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein Berater im russischen Präsidialamt stellte das aber am Sonntag infrage. Es gebe zwar die Möglichkeit einen Gipfel noch für dieses Jahr zu organisieren. Ein Datum stünde aber nicht fest, sagte Juri Uschakow im russischen Fernsehen.
Es wäre das erste Gipfeltreffen in diesem Format seit mehr als drei Jahren. In dem Konflikt in der Ostukraine sind mehr als 13.000 Menschen getötet worden, seit prorussische Separatisten 2014 die Kontrolle über weite Teile der Region übernahmen.