🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Innogys Markeneinführung kostete zweistelligen Millionenbetrag

Veröffentlicht am 19.03.2018, 17:09
© Reuters. Innogy logo before the company's annual news conference in Essen
RWEG
-
ENEI
-
EONGn
-

- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Düsseldorf (Reuters) - Der Energiekonzern Innogy will seinen mit hohem Werbeaufwand eingeführten Markennamen ungeachtet der drohenden Zerschlagung weiter pflegen.

Die Markeneinführung habe einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gekostet, erklärte die RWE-Tochter am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Auf die Frage, ob der Werbeaufwand nun reduziert werde, hieß es: "Durch die Vereinbarung der geplanten Transaktion zwischen RWE (DE:RWEG) und E.ON (DE:EONGn) führen wir unser Geschäft nicht anders als vorher." E.ON und RWE wiesen Kritik am erneuten Strategiewechsel nur kurz nach der Aufspaltung zurück.

Die Energieriesen wollen die RWE-Ökostromtochter Innogy bis Ende 2019 zerschlagen. E.ON soll das Netz- und Vertriebsgeschäft von Innogy übernehmen, RWE das Ökostromgeschäft von Innogy und von E.ON.[nL8N1QY2AI]. RWE hatte Innogy im Herbst 2016 mit viel Werbeaufwand an die Börse gebracht. Neben bunten Plakataktionen liefen Werbesprüche wie "Energie wird Innogy" im Radio rauf und runter. Zu den Kosten des Börsengangs äußerten sich die Konzerne nicht. Markeneinführung und Börsengang dürften aber zusammen einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet haben, sagte ein Branchenexperte.

EINMAL AUFSPALTEN UND ZURÜCK: AUS ZWEI MACH VIER, MACH DREI

Innogy versorgt in Deutschland rund 7,9 Millionen Kunden mit Strom und Gas, europaweit sind es knapp 23 Millionen. Was E.ON mit den hinzugewonnenen Marken, darunter auch der Strom- und Gasdiscounter Eprimo, macht, ist offen. Die Werbeexperten von Brand Finance beziffern den Wert der Marke Innogy auf umgerechnet 3,3 Milliarden Euro. Damit sei die Marke unter den Versorgern die viertwertvollste in Europa hinter EdF aus Frankreich, der italienischen Enel (MI:ENEI) und dem französischen Konzern Engie.

© Reuters. Innogy logo before the company's annual news conference in Essen

Ende 2014 hatte E.ON mit der Ankündigung seiner Pläne zur Konzernaufspaltung für Furore gesorgt. Das Kraftwerksgeschäft wurde in die Tochter Uniper abgestoßen, während E.ON das Ökostromgeschäft behielt. Die Kosten für die Aufspaltung hatte E.ON vor knapp einem Jahr auf rund 800 Millionen Euro beziffert. Die jetzige Vereinbarung der "ewigen Rivalen" bezeichnete E.ON-Chef Johannes Teyssen als einen der "kreativsten Gestaltungsdeals der deutschen Industriegeschichte". "Das ist eine Transaktion, die nur Gewinner hat", betonte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sieht das Vorgehen kritisch. "Es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass beide Pläne, sowohl die Aufspaltung als auch der Börsengang, rückblickend betrachtet Quark waren", sagte DSW-Geschäftsführer Thomas Hechtfischer zu Reuters. Gewinner sei der Karlsruher Versorger EnBW. "Vorstandschef Frank Mastiaux hat sich beide Wege angeschaut. EnBW hat sich gesagt, wir sparen das Geld und stecken es gleich in die Erneuerbaren Energien."

Die Energieriesen lassen dies nicht gelten. "Die Abspaltung von Uniper war der richtige Schritt zur richtigen Zeit", betonte E.ON. "RWE war seinerzeit in einer schwierigen finanziellen Situation, die Wachstum - insbesondere in das Zukunftsgeschäft - kaum mehr zuließ", erklärte RWE. Durch einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt habe Innogy hier größere finanzielle Handlungsspielräume erhalten. "Gleichzeitig zeichnete sich bereits damals ab, dass man mit erheblichen finanziellen Forderungen im Rahmen der Neuordnung der Verantwortung der Kernenergie konfrontiert werden würde, denen man ohne die Mittel aus dem Börsengang, kaum hätte nachkommen können."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.