Berlin, 22. Mrz (Reuters) - Die Atomkommission des Bundes bleibt im Ringen um die Kosten der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls hart und verlangt von den AKW-Betreibern einen Aufschlag auf ihre Rückstellungen. Die von den Versorgern unterstellte Verzinsung auf die Rückstellungen von rund 4,6 Prozent werde in der Kommission als zu hoch angesehen, sagten Teilnehmer der Kommissionssitzung vom Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn der Staat die Risiken der Zwischen- und Endlagerung übernehmen solle, müsse neben den gebildeten Rückstellung von 17,3 Milliarden Euro noch ein Aufschlag fällig werden. Diskutiert würden dabei weiter 30 bis 100 Prozent der Summe, die mit den Rückstellungen in einen staatlichen Fonds fließen könnten. Die Kommission wolle weiter am 13. April ihren Abschlussbericht und Empfehlungen für die Regierung erarbeiten. Bis dahin werde es aber noch ein Gespräch mit den Chefs der Versorger geben.
Die vier Betreiber E.ON EONGn.DE , RWE RWEG.DE , Vattenfall VATN.UL und EnBW EBKG.DE haben für AKW-Abriss und Endlagerung zusammen rund 39 Milliarden Euro an Rückstellungen gebildet. Ob die ausreichen ist aber unsicher. Der Abriss soll weiter in der Hand der Versorger bleiben. Für die Zwischen- und Endlagerung ist der Fonds im Gespräch.