München/Frankfurt, 23. Jan (Reuters) - Der Münchner Agrarkonzern BayWa BYWGnx.DE hat offenbar einen Investor für seine Solar- und Windkraft-Tochter BayWa r.e. ins Auge gefasst. Die BayWa sei in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der Energie-Infrastruktur-Sparte der schweizerischen Bank Credit Suisse CSGN.S , die einen Minderheitsanteil an der BayWa r.e. renewable energy GmbH übernehmen solle, sagten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Die Tochter würde dabei mit rund zwei Milliarden Euro bewertet, die Hälfte davon sind Verbindlichkeiten. Die BayWa wollte sich mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht äußern. Credit Suisse war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Der Konzern sucht seit dem Frühjahr einen Finanzinvestor oder Infrastruktur-Fonds, der mit 40 bis 49 Prozent bei BayWa r.e. einsteigt. Mit dem frischen Geld will die BayWa ihre Solar- und Wind-Projekte mit einer Gesamtleistung von insgesamt zehn Gigawatt (GW) schneller abarbeiten. Zuletzt hatte sie einen Abschluss der Verhandlungen für das erste Quartal angekündigt. 2018 steuerte die BayWa r.e. 72 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei - von 173 Millionen Euro Konzerngewinn insgesamt.
Credit Suisse Energy Infrastructure Partners habe sich in dem Bieterprozess unter anderem gegen die Deutsche-Bank DBKGn.DE -Tochter DWS DWSG.DE und den Finanzinvestor EQT EQTAB.ST durchgesetzt, hieß es in Finanzkreisen. Die Schweizer hatten erst kürzlich für zusammen 750 Millionen Euro 80 Prozent der Anteile am Windkraft-Portfolio des finnischen Energiekonzerns Fortum (DE:FUM1V) FORTUM.HE und 25 Prozent am Hochsee-Windpark Arkona von der norwegischen Equinor EQNR.OL erworben.