Frankfurt, 09. Dez (Reuters) - Der österreichische Mehrheitseigentümer von Osram (F:OSRn) OSRn.DE drückt Finanzkreisen zufolge beim Verkauf von Teilen des Münchner Lichtkonzerns auf die Tube. Sobald der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Sensorspezialisten AMS zum Jahreswechsel 2020/21 in Kraft tritt, werde der Verkaufsprozess für den Bereich Digital Systems eingeleitet, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Osram setzt in der Sparte etwa mit Vorschaltgeräten rund 400 Millionen Euro pro Jahr um. Als Käufer kämen vor allem asiatische Konkurrenten in Frage, sagte einer der Insider. AMS will mit den Verkäufen auch den vier Milliarden Euro großen Schuldenberg abbauen, den man sich mit der Übernahme von Osram aufgehalst hat.
AMS AMS.S hatte früh klar gemacht, dass das Unternehmen an der Digital-Sparte kein strategisches Interesse hat. AMS hat es primär auf die Opto-Halbleitersparte von Osram abgesehen. In der Autozuliefer-Sparte haben nur Teile eine Zukunft unter dem Dach der Österreicher. In der Digital-Sparte läuft es nun auf eine Zerschlagung hinaus. Dort hatte Osram einige Hoffnungsträger gebündelt, die ansonsten wenig miteinander zu tun haben und zum großen Teil die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Nach Digital Systems sollen das Geschäft mit dem "Internet der Dinge" (IoT) für Industriekunden sowie Bühnen- und Studio-Beleuchtung auf den Markt kommen, wie die Insider sagten.
Osram wollte sich zu den Informationen nicht äußern. AMS war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.