Bagdad (Reuters) - Die irakische Regierung will den Druck auf die nach Unabhängigkeit strebende Kurdenregion erhöhen und die dort ansässigen Mobilfunkanbieter unter ihre Kontrolle bringen.
Alle Unternehmen der Branche müssten unter die Aufsicht der Zentralbehörden in Bagdad und ihren Sitz in die Hauptstadt verlegen, teilte sie am Montag mit. Dies habe der Regierungsausschuss für nationale Sicherheit beschlossen. Die betroffenen Firmen wurden zwar nicht genannt. Es dürften aber die beiden Anbieter Korek und Asiacell gemeint sein. Der dritte irakische Mobilfunker Zain ist bereits in Bagdad beheimatet.
Die Zentralregierung hat bereits internationale Flüge in die Region verboten. Die Kurden im ölreichen Nordirak hatten im September bei einem Referendum für ihre Unabhängigkeit gestimmt. Die Regierung in Bagdad lehnt dies strikt ab. Es wird befürchtet, dass es zu einem militärischen Konflikt kommen könnte, der die Region zusätzlich destabilisiert. Außerdem würde eine Schwächung die internationale Allianz (DE:ALVG) drohen, die im Irak und in Syrien die Extremistenmiliz IS bekämpft.