Berlin, 10. Feb (Reuters) - Die Bundesregierung bringt im Zuge ihrer Wasserstoff-Strategie Regelungen für den Aufbau eines Leitungsnetzes auf den Weg. Noch bevor die EU endgültige Rahmenbedingungen festlegt, soll so ein schneller Ausbau möglich gemacht werden, wie das Kabinett mit einer Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) am Mittwoch beschloss. Obwohl Erdgas-Leitungen eine gewisse Menge Wasserstoff mittransportieren könnten, will die Regierung den fossilen Brennstoff von Wasserstoff möglichst trennen. Auch für Wasserstoffleitungen gilt, dass sie grundsätzlich allen Anbietern offen stehen. Produzenten von Wasserstoff darf nicht gleichzeitig auch die Leitun gehören. Die Höhe der Durchleitungsgebühren werden vom Staat reguliert, da die Netze zumindest regional ein Monopol darstellen.
Da die Regierung auf grünen Wasserstoff setzt - also mit Hilfe erneuerbarer Energie erzeugt - palnt sie eine Trennung vom bestehenden Gasnetz. Die Finanzierung der neuen Infrastruktur soll mit neuen Förderinstrumenten angestoßen werden.
Die Bundesregierung subventioniert mit Milliarden-Aufwand die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff - um diesen vor allem in der Industrie, im Schwerlastverkehr und im Schiffsverkehr einzusetzen. Dafür muss der Wasserstoff teils über große Distanzen transportiert werden, etwa wenn er direkt auf hoher See mit Hilfe von Offshore-Windkraft erzeugt werden soll.
"Die aktuell in Deutschland und Europa verfügbaren Wasserstoffnetze beschränken sich meist auf direkte Versorgungsleitungen zwischen Wasserstoffanbietern und belieferten Nachfragern", heißt es Gesetz. Für allgemeine Transportnetze bedürfe es neuer Regeln. "Dies gilt insbesondere für die Fälle, in denen bestehende Erdgasleitungen umgerüstet und künftig für den Transport von Wasserstoff zur Verfügung stehen sollen." Auch für reine Wasserstoffnetze wolle man rechtliche Grundlagen schaffen, die später an die erwarteten EU-Regeln angepasst werden sollten.