LUXEMBURG (dpa-AFX) - Das Immobilienunternehmen Gagfah kommt bei seiner Neuausrichtung voran. Die Gesellschaft konnte sich erneut Kredite in Milliardenhöhe zu deutlich besseren Konditionen sichern, wie sie am Mittwochabend mitteilte. Der seit April amtierende Unternehmenschef Thomas Zinnöcker sieht darin einen wichtigen Schritt für das Unternehmen, das zu den größten Vermietern von Wohnungen in Deutschland zählt und in den vergangenen Jahren oft für Negativschlagzeilen sorgte. Bei der Umschuldung profitiert Gagfah weiter von den niedrigen Zinsen und dem günstigen Umfeld.
Der Konzern löste weitere Verbindlichkeiten von etwas mehr als eine Milliarde Euro durch neue Wertpapiere und Darlehen ab. Es war bereits die dritte Transaktion dieser Art im laufenden Jahr - dabei wurden insgesamt Schulden für vier Milliarden Euro auf neue Beine gestellt. Dadurch sinken die Zinsaufwendungen Kreisen zufolge im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Gagfah ist bei der Refinanzierung der kurzfristigen Schulden damit fast am Ziel - jetzt müssen den Unternehmensangaben nach nur noch vergleichsweise kleine Darlehen frühzeitig abgelöst werden.
AKTIE BAUT GEWINNE AUS - KEPLER BESTÄTIGT
An der Börse führten die Nachrichten zu einem Kurssprung. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von bis zu fünf Prozent an die Spitze des MDax und baute damit die Gewinne der vergangenen Wochen aus. Seit der Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Halbjahr Mitte August legte das Papier rund 13 Prozent zu und war damit einer der größten Gewinner im kleinen Bruder des Dax .
Kepler-Experte Thomas Neuhold bestätigte nach der weiteren erfolgreichen Umschuldung seine Kaufempfehlung für das Papier. Er sieht noch weiteres Potenzial von rund 20 Prozent für die Aktie. Gagfah sei derzeit aus vielerlei Gründen eine interessante Investition. Da nach der Kapitalerhöhung im Juli und der Umschuldung die Schwächen in der Bilanz behoben seien, könne das Management jetzt den Blick verstärkt auf das operative Geschäft richten.
NEGATIVE SCHLAGZEILEN SOLLEN VERGANGENHEIT ANGEHÖREN
Dank der deutlich niedrigeren Zinskosten wird das operative Ergebnis laut Vorstandschef Zinnöcker einen signifikanten Schub erhalten. 'Zusammen mit den geplanten werterhöhenden Investitionen, der Verbesserung unserer operativen Performance und unserer Portfoliostrategie sind wir dabei, das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit neu aufzustellen', sagte der Manager, der vom Konkurrenten GSW Immobilien gekommen war.
Der Gagfah-Chef will dabei auch mit der von vielen negativen Nachrichten begleiteten Vergangenheit aufräumen. Im Mai hatte er gesagt, Gagfah sei in den vergangenen Jahren 'eher finanztechnisch geführt' worden, 'nicht wohnungswirtschaftlich'. Er will mehr in die Wohnungen investieren, um so auch den Leerstand zu verringern. Dieser koste das Unternehmen ohnehin zu viel.
STREIT MIT STADT DRESDEN
Die Image-Korrektur ist dringend notwendig - schließlich sorgte Gagfah mit 144.000 Wohnungen im Eigenbestand und 35.000 verwalteten Einheiten in den vergangenen Jahren immer wieder für Ärger. Dabei stand auch der Vorwurf im Raum, dass die vom Finanzinvestor Fortress kontrollierte Gesellschaft die Wohnungen vernachlässige und Mieter benachteilige.
Dies war unter anderem ein Grund für die spektakuläre Klage der Stadt Dresden gegen Gagfah. Die ostdeutsche Kommune hatte dem Unternehmen 2006 rund 48.000 kommunale Wohnungen verkauft und warf Gagfah vor, dass es die Verträge nicht erfüllt habe. Zwischenzeitlich verklagte die Stadt das Unternehmen auf die Zahlung einer Milliardensumme. Diese Klage wurde mit einem Vergleich beigelegt. Gagfah verpflichtete sich dabei, die Instandhaltungskosten für die Wohnungen in Dresden um rund 50 Prozent zu erhöhen./zb/enl/kja
Der Konzern löste weitere Verbindlichkeiten von etwas mehr als eine Milliarde Euro durch neue Wertpapiere und Darlehen ab. Es war bereits die dritte Transaktion dieser Art im laufenden Jahr - dabei wurden insgesamt Schulden für vier Milliarden Euro auf neue Beine gestellt. Dadurch sinken die Zinsaufwendungen Kreisen zufolge im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Gagfah ist bei der Refinanzierung der kurzfristigen Schulden damit fast am Ziel - jetzt müssen den Unternehmensangaben nach nur noch vergleichsweise kleine Darlehen frühzeitig abgelöst werden.
AKTIE BAUT GEWINNE AUS - KEPLER BESTÄTIGT
An der Börse führten die Nachrichten zu einem Kurssprung. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von bis zu fünf Prozent an die Spitze des MDax
Kepler-Experte Thomas Neuhold bestätigte nach der weiteren erfolgreichen Umschuldung seine Kaufempfehlung für das Papier. Er sieht noch weiteres Potenzial von rund 20 Prozent für die Aktie. Gagfah sei derzeit aus vielerlei Gründen eine interessante Investition. Da nach der Kapitalerhöhung im Juli und der Umschuldung die Schwächen in der Bilanz behoben seien, könne das Management jetzt den Blick verstärkt auf das operative Geschäft richten.
NEGATIVE SCHLAGZEILEN SOLLEN VERGANGENHEIT ANGEHÖREN
Dank der deutlich niedrigeren Zinskosten wird das operative Ergebnis laut Vorstandschef Zinnöcker einen signifikanten Schub erhalten. 'Zusammen mit den geplanten werterhöhenden Investitionen, der Verbesserung unserer operativen Performance und unserer Portfoliostrategie sind wir dabei, das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit neu aufzustellen', sagte der Manager, der vom Konkurrenten GSW Immobilien
Der Gagfah-Chef will dabei auch mit der von vielen negativen Nachrichten begleiteten Vergangenheit aufräumen. Im Mai hatte er gesagt, Gagfah sei in den vergangenen Jahren 'eher finanztechnisch geführt' worden, 'nicht wohnungswirtschaftlich'. Er will mehr in die Wohnungen investieren, um so auch den Leerstand zu verringern. Dieser koste das Unternehmen ohnehin zu viel.
STREIT MIT STADT DRESDEN
Die Image-Korrektur ist dringend notwendig - schließlich sorgte Gagfah mit 144.000 Wohnungen im Eigenbestand und 35.000 verwalteten Einheiten in den vergangenen Jahren immer wieder für Ärger. Dabei stand auch der Vorwurf im Raum, dass die vom Finanzinvestor Fortress kontrollierte Gesellschaft die Wohnungen vernachlässige und Mieter benachteilige.
Dies war unter anderem ein Grund für die spektakuläre Klage der Stadt Dresden gegen Gagfah. Die ostdeutsche Kommune hatte dem Unternehmen 2006 rund 48.000 kommunale Wohnungen verkauft und warf Gagfah vor, dass es die Verträge nicht erfüllt habe. Zwischenzeitlich verklagte die Stadt das Unternehmen auf die Zahlung einer Milliardensumme. Diese Klage wurde mit einem Vergleich beigelegt. Gagfah verpflichtete sich dabei, die Instandhaltungskosten für die Wohnungen in Dresden um rund 50 Prozent zu erhöhen./zb/enl/kja