ROM (dpa-AFX) - Auf den designierten italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi (39) kommen große Aufgaben zu. Zwar beginnt die Wirtschaft des Krisenlandes langsam wieder zu wachsen - dennoch sind die Herausforderungen für die neue italienische Regierung enorm. Ein Überblick:
- Wahlrecht: Nachdem das alte Wahlrecht für verfassungswidrig erklärt wurde, braucht Italien dringend ein Neues. Renzi hat bereits einen Vorschlag ausgearbeitet, der bei künftigen Wahlen ein Patt im Parlament verhindern soll.
- Arbeitslosigkeit: Die Zahlen kletterten in Italien während der Krise auf Rekordniveau, vor allem junge Menschen sind betroffen. Mehr als 40 Prozent der Italiener unter 25 Jahren haben keinen Job.
- Steuersystem: Dieses Thema steht mit ganz oben auf der Agenda. Schon die Vorgängerregierung unter Enrico Letta hatte Unternehmen und Arbeitnehmern Steuersenkungen in Milliardenhöhe in Aussicht gestellt.
- Wirtschaftswachstum: Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone steckte zuletzt in der schwersten Rezession der Nachkriegszeit, erst in diesem Jahr hat die Wirtschaft langsam wieder zu wachsen begonnen.
- Bürokratieabbau: Die öffentliche Verwaltung muss vereinfacht und reformiert werden - auch dies ist ein erklärtes Ziel Renzis. Zudem will er einen besseren Überblick über die Staatsausgaben bekommen und gezielte Kürzungen durchsetzen.
- Arbeitsmarkt: Auch in diesem Bereich hat das Land eine Reform bitter nötig. Ex-Premier Letta hatte erste Pläne für eine Liberalisierung entwickelt, die konkrete Umsetzung kommt auf die neue Regierung zu.
- Staatsstrukturen: Sowohl das Parlamentssystem mit zwei gleichberechtigten Kammern als auch die Struktur des Landes mit den 20 Regionen stehen immer wieder in der Kritik.sl