FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank kann einem Pressebericht zufolge aufatmen: Der Marktführer unter den Investorenberatern, die US-amerikanische Institutional Shareholder Services (ISS), empfehle die Entlastung des Gremiums, berichtete die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' ('FAZ'/Dienstagausgabe). Der 'Financial Times Deutschland' ('FTD'/Montag) zufolge empfehlen hingegen nach dem britischen Investorenvertreter Hermes und der Kölner Vereinigung Institutionelle Privatanleger auch die Investorenberatungen Glass Lewis und Ivox die Nichtentlastung des Aufsichtsrates. Die chaotisch verlaufene Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann habe der Bank geschadet, kritisierten diese.
ISS wertet laut 'FAZ' die künftige Doppelspitze aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen als gute Lösung. Zwar habe die Nachfolgersuche Schwachstellen offengelegt und müsse kritisiert werden. Doch die Nichtentlastung sei nur bei einem fahrlässigen oder missbräuchlichen Verhalten gerechtfertigt.
Eine Nichtentlastung des Aufsichtsrats zieht zunächst keine konkreten Schritte wie die Ablösung von Aufsichtsräten nach sich. Die Investoren wollen damit aber ein deutliches Signal an den künftigen Chefkontrolleur Paul Achleitner richten. 'Das könnte dazu beitragen, sicherzustellen, dass der Aufsichtsrat unter der Führung von Herrn Achleitner künftig im vollsten Ausmaß als Advokat der Aktionärsinteressen agiert', heißt es laut 'FTD' in dem Glass-Lewis-Schreiben.
Der Aufsichtsrat hatte im vergangenen Jahr monatelang in einem von Ärger und Intrigen geprägten Prozess nach einem Nachfolger für Vorstandschef Josef Ackermann gesucht. Im Sommer einigten sich die Beteiligten auf eine Doppelspitze, bestehend aus Investmentbankchef Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen. Ackermann sollte Aufsichtsratschef werden, was ein Verstoß gegen den deutschen Kodex für gute Unternehmensführung gewesen wäre. Doch nach zahlreichen kritischen Stimmen erklärte Ackermann schließlich, doch nicht für diesen Posten zur Verfügung zu stehen.
Glass Lewis zählt neben der größeren ISS zu den mächtigsten Aktionärsberatern, an deren Einschätzungen sich die Investoren weltweit orientieren. So hatten sich Glass Lewis und ISS jüngst gegen das Gehalt von Citigroup-Chef Vikram Pandit von 15 Millionen Dollar gestemmt und sich damit bei der Aktionärsversammlung durchgesetzt. Ivox aus Karlsruhe arbeitet nach früheren Angaben für 14 Kapitalanlagegesellschaften./enl/stw/zb/he/tih
ISS wertet laut 'FAZ' die künftige Doppelspitze aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen als gute Lösung. Zwar habe die Nachfolgersuche Schwachstellen offengelegt und müsse kritisiert werden. Doch die Nichtentlastung sei nur bei einem fahrlässigen oder missbräuchlichen Verhalten gerechtfertigt.
Eine Nichtentlastung des Aufsichtsrats zieht zunächst keine konkreten Schritte wie die Ablösung von Aufsichtsräten nach sich. Die Investoren wollen damit aber ein deutliches Signal an den künftigen Chefkontrolleur Paul Achleitner richten. 'Das könnte dazu beitragen, sicherzustellen, dass der Aufsichtsrat unter der Führung von Herrn Achleitner künftig im vollsten Ausmaß als Advokat der Aktionärsinteressen agiert', heißt es laut 'FTD' in dem Glass-Lewis-Schreiben.
Der Aufsichtsrat hatte im vergangenen Jahr monatelang in einem von Ärger und Intrigen geprägten Prozess nach einem Nachfolger für Vorstandschef Josef Ackermann gesucht. Im Sommer einigten sich die Beteiligten auf eine Doppelspitze, bestehend aus Investmentbankchef Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen. Ackermann sollte Aufsichtsratschef werden, was ein Verstoß gegen den deutschen Kodex für gute Unternehmensführung gewesen wäre. Doch nach zahlreichen kritischen Stimmen erklärte Ackermann schließlich, doch nicht für diesen Posten zur Verfügung zu stehen.
Glass Lewis zählt neben der größeren ISS zu den mächtigsten Aktionärsberatern, an deren Einschätzungen sich die Investoren weltweit orientieren. So hatten sich Glass Lewis und ISS jüngst gegen das Gehalt von Citigroup-Chef