Frankfurt, 09. Sep (Reuters) - Die kommunalen Aktionäre von RWE RWEG.DE wollen Zeitungsberichten zufolge den ehemaligen Bundeswirtschaftminister Werner Müller als Aufsichtsratschef des Energiekonzerns durchsetzen. Beim Treffen des Kontrollgremiums am 18. September wollten sie Müller zur Wahl vorschlagen, berichteten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und das "Handelsblatt" am Mittwoch vorab. Der FAZ zufolge unterstützen auch Teile der Arbeitnehmerbank den Vorschlag. Eine mit der Situation vertraute Person sagte auch der Nachrichtenagentur Reuters, dass Müller nominiert werden solle. Aufsichtsratschef Manfred Schneider sei aufgefordert worden, das Gespräch mit Müller zu suchen, sagte der Insider Reuters. RWE lehnte eine Stellungnahme ab.
Der 76-jährige Aufsichtsratschef Schneider will im Frühjahr abtreten und sucht einen Nachfolger. Neben Müller wird auch der frühere SAP SAPG.DE -Finanzchef Werner Brandt als neuer Aufsichtsratschef gehandelt. Dieser müsste im Gegensatz zu Müller nicht erst in den Aufsichtsrat einziehen, denn er ist bereits Mitglied in dem Kontrollgremium. Der Aufsichtsratschef wird aus der Mitte des Gremiums gewählt.
Müller genießt in Teilen der Arbeitnehmervertreter als Chef der mächtigen RAG-Stiftung hohes Ansehen. Dies gilt insbesondere für die IG BCE, die wie auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im RWE-Aufsichtsrat vertreten ist. Sollten die kommunalen Aktionäre und die Arbeitnehmerbank geschlossen für Müller stimmen, hätte er eine Mehrheit sicher. Ansonsten könnte es zu einem Machtkampf kommen.