FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem ruhig erwarteten Geschäft dürfte sich der Dax (DAX) zum Börsenstart am Freitag kaum vom Fleck bewegen. In den Handelsräumen bleiben vor allem die Entwicklung des Euro und der Ölpreise im Fokus, da sie in jüngster Zeit immer wieder für deutliche Schwankungen an den Börsen gesorgt hatten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex indizierte rund eine Dreiviertelstunde vor Handelseröffnung ein Minus von 0,02 Prozent auf 10 597 Punkte. Auf Wochensicht läge der Dax damit fast 1,5 Prozent im Minus. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeigte sich ebenfalls fast unverändert.
'BEI US-DATEN POSITIVE ÜBERRASCHUNGEN MÖGLICH'
"Am Nachmittag dürften vor allem die Konjunkturdaten aus den USA im Fokus stehen", sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank und rechnet insgesamt damit, dass sich die Teilnehmer an den Finanzmärkten zurückhalten werden. Die in der kommenden Woche anstehende US-Notenbanksitzung werfe ihre Schatten voraus.
So seien die US-Einzelhandelsdaten für November von großem Interesse, da sowohl der "Black Friday", als auch der "Cyber Monday" im abgelaufenen Monat gelegen hätten, so Gojny. "Die US-Amerikaner sollte schon allein aufgrund der guten Beschäftigungssituation in Kauflaune gewesen sein", erwartete er und hält hier und auch beim ebenfalls zur Veröffentlichung anstehenden Verbrauchervertrauen der Universität Michigan "positive Überraschungen" für möglich. "Die US-Erzeugerpreise werden dagegen das bekannte Bild zeigen. Selbst die Kernrate auf Jahresbasis dürfte nahe der Null ausfallen."
Kaum beachtet werden laut Gojny dagegen wohl die just veröffentlichten leicht gestiegenen Preisdaten aus Deutschland.
AURUBIS-AKTIE VORBÖRSLICH SCHWER UNTER DRUCK
Unter den Einzelwerten am Markt stehen die Papiere des Kupferherstellers Aurubis (ETR:NDA) im Fokus. Zwar erwirtschaftete Europas größte Kupferhütte trotz des deutlichen Kupferpreisverfalls im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rekordergebnis, rechnet aber im laufenden Geschäftsjahr mit einem dann deutlichen sinkenden Vorsteuerergebnis.
Das kam bereits vorbörslich nicht gut an, ebensowenig wie die laut Händlern "nur um 35 Cent auf 1,35 Euro angehobene Dividende". Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) büßten die Aurubis-Aktien rund 13 Prozent an Wert ein. Die Anteilsscheine des Stahlkonzerns Salzgitter, der an Aurubis beteiligt ist, wurden mit nach unten gezogen und gaben bei L&S um etwas mehr als 2 Prozent nach.
Die Papiere von RWE (XETRA:RWEG) legten dagegen bei L&S um etwas mehr als 3 Prozent zu. Händler verwiesen auf einen Bericht im "Handelsblatt" über einen möglichen Kapitalgeber aus Abu Dhabi. Zudem kommt der Aufsichtsrat des Essener Versorgers zusammen und will über die geplante Aufspaltung entscheiden. Der Vorstand kann mit einer breiten Zustimmung rechnen, da sowohl Gewerkschaften als auch die mächtigen kommunalen Aktionäre ihre Zustimmung signalisiert haben.