Investing.com - Rohölpreise klettern am Freitag im asiatischen Handel hoch, die Marktstimmung wird durch die fortlaufende Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage sowie durch die geopolitischen Spannungen rund um das kurdische Unabhängigkeitsvotum gefördert.
Darüber hinaus warten die Anleger auf die Plattformzählung von Baker Hughes, die am Freitag veröffentlicht wird.
An der New York Mercantile Exchange steigt Rohöl zur Lieferung im November um 0,04 Prozent auf 51,58 $ und Brent an der Intercontinental Exchange in London legt 0,02 Prozent zu und erreicht 57,27 $ pro Barrel.
Über Nacht pendelten sich die Ölpreise tiefer ein. Die Händler lösten einige der bullishen Wetten auf Öl auf, dennoch bleibt die Stimmung gegenüber dem Rohstoff nach dem überraschenden Abbau der Bestände positiv.
Die aktuelle Rally der Ölpreise hob den Preis auf den höchsten Stand seit mehreren Monaten. Prognosen für einen Anstieg der Anfrage, der für eine Ausbalancierung des Marktes sorgen würde, wirken fördernd.
Gleichzeitig begrenzen geopolitische Spannungen das Abwärtspotenzial. Die Türkei bestätigte, nur mit der irakischen Regierung über Rohölexporte sprechen zu wollen, nachdem die Kurdenregion im Irak mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit gestimmt hat. Die Pipeline, die Nordirak mit dem türkischen Hafen von Ceyhan fördert täglich zwischen 500.000 und 600.000 Barrels.
Rohölpreise weiten bereits seit vier Wochen ihre Gewinne aus. Am Anfang der Woche sorgten Exportzahlen in Rekordhöhe für soliden Anstieg. Auch die Raffinerieaktivität nimmt wieder zu.
US-Bestände an Rohöl gingen Angaben der Energy Information Agency in der Woche bis zum 22. September um rund 1,9 Mio. Barrels zurück, die Erwartungen gingen von einem Aufbau um rund 3,4 Mio. Barrels aus.
Der Preisunterschied zwischen Brent und WTI erreichte am Anfang der Woche 7 $ und löste einen Anstieg der WTI-Nachfrage und somit der Exporte aus. Angaben der EIA zufolge exportierten die USA in der vergangenen Woche 1,5 Mio. bpd.
Das aktuelle Aufwärtspotenzial bei Rohöl, das die Preise über 50 $ befördert hat, treibt auch die Förderaktivität an. Die Anleger rechnen daher mit einem Anstieg der Schieferölproduktion, der diese Dynamik hemmen könnte.