Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Die Deutsche Lufthansa (ETR:LHAG) hat sich erfolgreich von der covidbedingten Verlangsamung des Reiseverkehrs erholt und einen Gewinnsprung im dritten Quartal verzeichnet. Bei den Anlegern kam die Meldung gut an.
Von Juli bis September stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern um 351 % auf 1,1 Milliarden Euro und entsprach damit dem Anfang des Monats gemeldeten vorläufigen Ergebnis. Dank einer höheren Passagiernachfrage, vor allem nach Premium-Business- und First-Class-Sitzen, konnten mehr als 300 Millionen Euro an Belastungen durch Streiks und Flugverkehrsbehinderungen ausgeglichen werden.
Mehr als 33 Millionen Passagiere transportierte Lufthansa im Berichtsquartal, was den Konzernumsatz}} auf 10,1 Milliarden Euro ansteigen ließ.
Die Passagiererlöse - ein Maß für die erzielten Erlöse pro geflogener Meile - nahmen gegenüber 2019 um 23 % zu und erreichten damit einen neuen Rekordwert. Der durchschnittliche Sitzladefaktor, mit dem sich messen lässt, wie viele Sitze auf jedem Flug mit zahlenden Fluggästen besetzt sind, erreichte ebenfalls wieder den Stand von vor dem Ausbruch der Pandemie.
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, begrüßte die Ergebnisse und wertete sie als Zeichen dafür, dass die Erholung der Luftverkehrsnachfrage nach der COVID-Krise trotz steigender Verbraucherpreise ungebrochen ist.
"Die Lufthansa Group hat die Pandemie wirtschaftlich hinter sich gelassen und blickt optimistisch nach vorne", sagte Spohr.
Die Fluggesellschaft prognostiziert für den Rest des Jahres 2022 ein weiterhin starkes Passagieraufkommen, auch wenn sich die Buchungen in den Wintermonaten typischerweise abschwächen. Bernstein meint, dieser Kommentar könne ein Zeichen dafür sein, dass die Luftfahrtindustrie als Ganzes "die Befürchtungen einer makroökonomisch bedingten Verlangsamung widerlegt, obwohl die Europäer die Heizung aufdrehen".
Vor diesem Hintergrund bestätigte Lufthansa eine zuvor angekündigte Anhebung der Ergebnisprognose für 2022 und rechnet nun mit einem bereinigten Kerngewinn von über 1 Milliarde Euro für das Gesamtjahr. Die mittelfristigen Ziele für 2024 in Bezug auf die Gewinnmarge und die Rendite auf das eingesetzte Kapital wurden ebenfalls bekräftigt.
Doch die Analysten von Stifel warnten, dass die aufgestaute Nachfrage die Gewinne der Fluggesellschaften (NYSE:JETS) in diesem Jahr zwar weiterhin ankurbeln werde, dieser Effekt aber schon 2023 nachlassen könnte, da die Kaufkraft der Verbraucher schwächer werde und die Betriebskosten steigen.