MÜNCHEN/BONN (dpa-AFX) - Drei Jahre nach dem Ende des Schornsteinfeger-Monopols in Deutschland haben nur wenige Hausbesitzer den Kaminkehrer gewechselt. Rund 95 Prozent der Hausbesitzer seien auch nach der Neuregelung Anfang 2013 bei ihrem alten Schornsteinfeger geblieben, sagte Stephan Langer vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in St. Augustin bei Bonn der Deutschen Presse-Agentur in München.
Hausbesitzer können seit dem Ende des Monopols für den Bezirksschornsteinfeger Aufträge europaweit an freie Kaminkehrer vergeben. Im Gegenzug müssen sie bestimmte Fristen für die Besuche einhalten und sicherstellen, dass die Heizanlage regelmäßig gewartet und auf ihre Sicherheit überprüft wird. Für die Schornsteinfeger ist der bürokratische Aufwand durch die sogenannten Feuerstättenbescheide gestiegen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbandes rund 20 000 Schornsteinfeger. Bei jungen Leuten erfreut sich der Beruf seit Jahren wachsender Beliebtheit: Rund 2300 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung zum Kaminkehrer und damit fast neun Prozent mehr als im Jahr zuvor.