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Nestlé, Beiersdorf und Realty Income: Sind die 3 defensiven Kursraketen noch immer ein Kauf?

Veröffentlicht am 08.09.2019, 08:14
Aktualisiert 08.09.2019, 09:57
© Reuters.
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Das aktuelle Börsenjahr 2019 hat seinen Investoren bereits so einiges abverlangt. Insbesondere der Handelskonflikt zwischen China und den USA drückte häufig auf die Gemüter vieler Investoren. Das hat so manchen Index und auch so einige insbesondere zyklische Aktien schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Nichtsdestoweniger existieren auch einige, häufig defensive Aktien, die in einem solchen schwierigen Marktumfeld regelrecht aufgeblüht sind. Kleiner Spoiler an dieser Stelle: Sowohl die Aktien von Nestle (SIX:NESN) (WKN: A0Q4DC) als auch die von Beiersdorf (DE:BEIG) (WKN: 520000) und die von Realty Income (NYSE:O) (WKN: 899744) gehören zu diesem Kreis dazu.

Doch was sind diese Kursraketen nach ihrer jeweiligen Rallye? Noch immer interessante Chancen? Oder inzwischen überbewertet? Ein kleiner, Foolisher Faktencheck wird hier wohl etwas Licht ins Dunkle bringen können.

1. Nestlé Eine erste Aktie, die in diesem Jahr eine spannende Performance hingelegt hat, ist definitiv die von Nestlé. Der Schweizer Lebensmittelgigant konnte in diesem Jahr bereits von einem Kursniveau von 71,00 Euro auf das aktuelle Niveau von 102,96 Euro steigen. Immerhin ein Kursplus von rund 45 % in diesem Jahr. Wow!

Viele Investoren könnten dennoch nach dieser Rallye inzwischen abgeschreckt sein. Vielleicht auch vollkommen zu Recht. Bei dem aktuellen Kursniveau und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,36 Schweizer Franken wird der Lebensmittelriese momentan mit einem ambitionierten Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 33 bewertet. Definitiv kein Schnäppchen, aber sofern das Wachstum stimmt, könnte das natürlich in Ordnung sein.

In der Tat tut Nestlé gegenwärtig so einiges, um sein operatives (Gewinn-)Wachstum anzuschieben. Insbesondere der Konzernumbau dürfte die Schweizer über kurz oder lang operativ ein wenig beflügeln. Das aktuelle Gewinnwachstum beläuft sich so beispielsweise zu konstanten Wechselkursen auf 15,7 %, allerdings ist dieser Wert wohl eher den positiven Effekten des Umbaus geschuldet. Aus organischer Umsatzsicht wachsen die Schweizer nämlich lediglich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

In meinen Augen könnte daher aktuell einiges dafür sprechen, dass der Markt hier ein wenig zu euphorisch ist. Die starke Gewinnwachstumsphase ist zwar beeindruckend, wird jedoch mittelfristig, nach Ende des Konzernumbaus, möglicherweise nicht aufrecht erhalten werden können. Ich wäre daher eher skeptisch, was diese inzwischen hohe Bewertung anbelangt.

2. Beiersdorf Eine zweite Aktie, die in diesem Jahr bedeutend zulegen konnte, ist die von Beiersdorf. Der DAX-Konzern und Nivea-Hersteller legte in diesem Jahr ausgehend von einem Kursniveau von 91,86 Euro auf inzwischen 116,35 Euro zu. Immerhin ein steiler Anstieg von 26,6 % für eine so defensive Aktie.

Allerdings ist auch die Beiersdorf-Bewertung hierdurch inzwischen sehr ambitioniert geworden. Bei einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,21 Euro kommt das Papier des DAX-Konzerns aktuell auf ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 36. Damit zählt der Nivea-Hersteller zu den höher bewerteten Aktien unseres heimischen Leitindex.

Ein Bewertungsniveau, zudem, das mich staunen lässt. Natürlich, Beiersdorf ist sehr defensiv und wächst bisweilen noch immer moderat. Nichtsdestoweniger sind die Wachstumsraten hier, noch ein wenig optimistisch gesehen, lediglich im mittleren einstelligen Prozentbereich. So stiegen die Umsätze organisch beispielsweise um 4,8 %, das Ergebnis je Aktie legte im ersten Halbjahr von 1,76 Euro in 2018 auf nunmehr 1,81 Euro in 2019 zu. Lediglich ein Ergebniswachstum von 2,8 % im Jahresvergleich, was doch recht wenig ist.

Auch wenn Beiersdorf daher möglicherweise ein gewisses Premium durch seine defensive Klasse verdient hat, ist das aktuelle Bewertungsniveau doch recht hoch. Ich bin daher skeptisch, ob Investoren mit dieser defensiven Aktie in den kommenden Jahren einen Blumentopf gewinnen beziehungsweise den Markt schlagen werden.

3. Realty Income Zu guter Letzt hat auch der REIT Realty Income eine durchaus solide Performance in diesem aktuellen Börsenjahr hinlegt. Seit Anfang Januar stieg die Aktie von einem Kursniveau von 54,55 Euro auf inzwischen 69,66 Euro. Immerhin ein Plus von rund 27 % im Jahresvergleich, womit dieser REIT definitiv eine Outperformance hingelegt hat.

Allerdings existieren auch hier einige Kennzahlen, die Investoren besser aufhorchen lassen sollten. So ist insbesondere die aktuelle Dividendenrendite gegenwärtig historisch niedrig. Bei den aktuellen monatlichen Zahlungen in Höhe von 0,227 US-Dollar käme der REIT bei dem derzeitigen Kursniveau hier lediglich auf einen Wert von 3,91 %. Das ist selbst für diesen spannenden, monatlich zahlenden REIT doch ein wenig mau.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2018 kam Realty Income zudem auf Funds from Operations (FFO) in Höhe von 3,12 US-Dollar je Aktie, wodurch sich das aktuelle Kurs-FFO-Verhältnis auf rund 24,5 beläuft. Zugegeben, der REIT wächst weiter moderat mit Umsatzwachstumsraten von über 11 %, nichtsdestoweniger könnte auch hier das aktuelle Bewertungsniveau durchaus hoch sein. Auch wenn Realty Income durch seine stabilen monatlichen und stetig moderat wachsenden Dividenden zumindest einen Platz auf der Watchlist verdient haben könnte.

Viele defensive Aktien gut gelaufen Wie wir im Endeffekt festhalten können, sind in der Vergangenheit viele defensive Dividendenaktien gut gelaufen. Die von Nestlé, Beiersdorf und Realty Income können zu diesem Kreis gewiss hinzugezählt werden, denn immerhin sind die regelrechten Kursraketen allesamt bereits deutlich zweistellig gestiegen.

Ob die Aktien in Anbetracht ihrer defensiven Klasse noch immer einen Blick wert sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Ich wäre allerdings ein wenig skeptisch, ob diese defensiven Aktien auch in den kommenden Monaten noch einmal eine derart starke Performance hinlegen können.

Vincent besitzt Aktien von Realty Income. The Motley Fool empfiehlt Nestle.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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