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Netflix vs. AT&T: Welche ist die bessere Aktie?

Veröffentlicht am 03.07.2020, 09:51
Aktualisiert 03.07.2020, 10:05
Netflix vs. AT&T: Welche ist die bessere Aktie?
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Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) ist ein Gigant im Bereich der Streaming-Medien, der keiner Erklärung mehr bedarf. AT&T (WKN: A0HL9Z) kaufte Time Warner (NYSE:TWX), jetzt WarnerMedia. Der Plan war, so das Streaming-Business anzugreifen.

Sind die tiefen Taschen von AT&T ein Vorteil gegenüber Netflix? Oder verfügt das jüngere Unternehmen über ein Verständnis der neuen Medien, was ein uneinholbarer Vorteil ist? Schauen wir uns beide Unternehmen mal an, um herauszufinden, welches die bessere Investition ist.

Der Streaming-Erfolg von Netflix Die Coronapandemie führte zum Lockdown daheim. Das wiederum führte dazu, dass Streaming-Dienste wie Netflix sich hoher Beliebtheit erfreuten. Netflix war allerdings schon lange vor der Pandemie erfolgreich. Die Einnahmen stiegen kontinuierlich und über Jahre hinweg jedes Quartal an.

Via YCharts

Der Anstieg der Einnahmen geht einher mit einem kontinuierlichen Wachstum der Mitgliedschaften von Netflix. Das Unternehmen verzeichnet bei den Mitgliederzahlen seit Jahren jährlich zweistellige Zuwachsraten.

Quartal Weltweite Premium-Abos Wachstum ggü. Vorjahr
Q1 2020 182,9 Millionen 22,8 %
Q1 2019 148,9 Millionen 25,2 %
Q1 2018 118,9 Millionen 26 %
Quelle: Netflix

Der Erfolg von Netflix beruht auf soliden Finanzen. Der Umsatz lag im ersten Quartal bei 5,8 Milliarden USD. Im Vorjahreszeitraum waren es 4,5 Milliarden USD. Der Nettogewinn des Unternehmens stieg auf 709,1 Millionen USD. Das ist mehr als eine Verdoppelung der 344,1 Millionen USD aus dem Jahr 2019.

Die Bilanz des Unternehmens im ersten Quartal war mit einem Gesamtvermögen von 35 Milliarden USD im Vergleich zu 26,7 Milliarden USD bei den Gesamtverbindlichkeiten solide. Der freie Cashflow von Netflix belief sich auf insgesamt 162 Millionen USD. 2019 war es ein Defizit von 460 Millionen USD. Grund dafür waren die Einsparungen infolge der Einstellung von Filmproduktionen während der Pandemie.

Während die Unterhaltungsindustrie insgesamt unter der Pandemie zu leiden hatte, hat Netflix mit seinem Produktionsmodell einen Vorteil. Das Unternehmen dreht stets eine ganze Staffel auf einmal ab, da man alle Episoden auf einmal veröffentlicht.

Laut seinem Chief Content Officer, Ted Sarandos, ist die Filmproduktion des Unternehmens im Jahr 2020 fast abgeschlossen, und Netflix steckt für das Jahr 2021 schon gut in der Planung. Das bedeutet, dass sich Netflix in einer guten Position befindet, um Abonnenten zu halten. Die Konkurrenz hingegen hat Probleme, neue Inhalte bereitzustellen.

Das durchwachsene Ergebnis von AT&T AT&T gab Milliarden für den Aufbau seiner Medienmarken aus, dabei wurden erhebliche Schulden angehäuft. Zusammen mit Time Warner erwarb AT&T im Jahr 2015 DIRECTV. Die Mediensparte von AT&T hat sich während der Coronapandemie allerdings nicht gut geschlagen.

Das Unternehmen führte im März, als die Pandemie ihren Höhepunkt erreichte, eine Streaming-Lösung für die Kunden seines TV-Abos namens AT&T TV ein. Sportveranstaltungen wie das NCAA-Basketballturnier wurden abgesagt, was zu erheblichen Rückgängen bei den Werbeeinnahmen führte. Dies führte in Kombination mit der Schließung von Kinos dazu, dass die WarnerMedia-Abteilung von AT&T im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang um 1 Milliarde USD verzeichnete: von 8,4 Milliarden USD auf 7,4 Milliarden USD.

Darüber hinaus hat das DIRECTV-Geschäft des Unternehmens in seinem Unterhaltungssegment im Zuge der Popularität von Streaming-Anbietern stetig Abonnenten verloren. Das Segment verlor im ersten Quartal 897.000 TV-Abonnenten, sodass sich die Zahl der Abonnenten von 22,4 Millionen im Vorjahr auf 18,6 Millionen verringerte.

Am 27. Mai stellte man dann den neuesten Streaming-Dienst vor, HBO Max. Dieser Dienst konkurriert direkt mit Netflix. Er nutzt die HBO-Marke und einen großen Katalog an Inhalten wie zum Beispiel Watchmen und Friends. AT&T hat hier den Vorteil, seine Telekomangebote mit seinen Streaming-Diensten zu bündeln.

Obwohl WarnerMedia 2019 18 % der gesamten Betriebseinnahmen beisteuerte, stammt der Großteil der Einnahmen von AT&T aus dem Telekommunikationsgeschäft. Im ersten Quartal erwirtschaftete das Kommunikationssegment des Unternehmens 34,2 Milliarden USD seiner Gesamteinnahmen in Höhe von 42,8 Milliarden USD. Der Umsatz im Bereich Mobilfunkdienste wuchs im Jahresvergleich um 2,5 % und trug zum freien Cashflow des Unternehmens in Höhe von 3,9 Milliarden USD bei. Seine Gesamtaktiva in Höhe von 545,4 Milliarden USD übersteigen die Gesamtpassiva in Höhe von 350 Milliarden USD.

Ein kurzes Fazit AT&T erwirtschaftet jedes Quartal beständig einen freien Cashflow in Milliardenhöhe. Außerdem bietet AT&T eine attraktive Dividende von derzeit 7 %. Das Wireless-Geschäft ist stabil und das Unternehmen freut sich auf weiteres Umsatzwachstum. Denn bald werden die Kunden schrittweise auf das schnellere 5G-Netz umsteigen.

Trotz dieser positiven Aspekte, die AT&T zu einer lohnenden Investition machen, verliert das Mediengeschäft TV-Abonnenten und ist stark von Werbeeinnahmen abhängig. Das lineare US-Fernsehgeschäft wird in diesem Jahr aufgrund abgesagter Sportveranstaltungen Milliarden an Dollar verlieren. AT&T muss zudem hohe Schulden begleichen und dabei Geld umleiten, das es andernfalls in sein Geschäft investieren könnte.

Netflix kennt diese Probleme nicht. Das Unternehmen verzeichnet weiterhin steigende Einnahmen und Abonnentenzahlen, selbst inmitten einer Pandemie und eines weltweiten Wirtschaftsabschwungs. Das Unternehmen arbeitet zudem daran, jährlich einen beständigen, positiven freien Cashflow zu erzielen.

Der nachweisliche Erfolg von Netflix rechtfertigt die Aufnahme als FAANG-Aktie. Für mich ist Netflix die bessere Investition.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Netflix. Roberto Izquierdo besitzt Aktien von AT&T. Dieser Artikel erschien am 26.6.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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