Berlin/München, 09. Nov (Reuters) - Der ägyptische Milliardär und neue Adidas ADSGn.DE -Aktionär Nassef Sawiris will bei dem Sportausrüster mitreden. Er sei "an einem konstruktiven Dialog interessiert", sagte der Bauindustrielle der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Genaueres wolle er nur mit dem Adidas-Management besprechen. Der Großaktionär des Zementkonzerns LafargeHolcim LHN.VX und der Bau- und Chemiegruppe OCI OCI.AS schwang sich jüngst zu einem der wichtigsten Einzelaktionäre von Adidas auf.
Seit Ende Oktober hat Sawiris durch Aktien und Kaufoptionen die Möglichkeit, bis zu sechs Prozent der Stimmrechtsanteile auf sich zu vereinigen. So viel Gewicht hat bei Adidas bisher kein anderer Investor. Sawiris' Beteiligungsgesellschaft NNS Holding hält 1,7 Prozent der Aktien. Zudem räumte sie anderen Aktionären die Option ein, ihr innerhalb bestimmter Fristen bis Mai 2016 weitere Anteile von bis zu 4,3 Prozent zu verkaufen. ID:nEQ7sBs3Ta
Ein alter Bekannter von Sawiris zählt seit Kurzem ebenfalls zu den bedeutendsten Anteilseignern von Adidas: Der belgische Milliardär Albert Frere hält seit Juli drei Prozent der Stimmrechte. ID:nEQ60zMT1a Frere und Sawiris hatten ihren Zementkonzern Lafarge (PA:LAFP) in die Fusion mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim geführt. In den Statistiken des Magazins "Forbes" führen beide Unternehmer die Listen der reichsten Männer ihrer Heimatländer an.
Adidas äußert sich öffentlich nicht zu einzelnen Investoren. "Jeder ist willkommen, und wenn uns jemand helfen kann, hören wir gerne zu", sagte Vorstandschef Herbert Hainer jüngst bei der Vorlage der Quartalszahlen. Adidas sei in einem intensiven Dialog mit den meisten seiner Hauptaktionäre. Nach Spekulationen über einen Einstieg feindlich gesonnener Investoren hatte Adidas jedoch zur Abwehr eine Investmentbank als Berater beauftragt. ID:nL5N0XY41M
Die Adidas-Aktie hat im laufenden Jahr um mehr als die Hälfte auf rund 87 Euro zugelegt und damit die Kursverluste des Krisenjahrs 2014 fast wettgemacht. ID:nL8N1303PO