Investing.com - Die Aktien des Elektrofahrzeugbauers Nikola (NASDAQ:NKLA) gerieten am Montag im US-Frühhandel stark unter Druck, nachdem das Unternehmen angesichts jüngster Brände einen umfangreichen freiwilligen Rückruf von 209 batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen ankündigte.
In einer offiziellen Stellungnahme vom Freitagabend teilte Nikola mit, dass eine vorläufige externe Untersuchung ergeben hätte, dass ein Kühlmittelleck in einem einzelnen Batteriesatz höchstwahrscheinlich die Ursache für die verheerenden Brände war. Bei einem Brand am 23. Juni am Hauptsitz von Nikola in Phoenix, Arizona, wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt. Ein zuvor beschädigter Lkw, der zur Inspektion auf dem Firmengelände abgestellt worden war, hatte sich im vergangenen Monat erneut entzündet.
Ursprünglich hatte Nikola vermutet, dass die Brände auf äußere Einflüsse zurückzuführen sein könnten. Diese Möglichkeit sowie andere externe Faktoren wurden jedoch im Rahmen der Untersuchung als äußerst "unwahrscheinlich" ausgeschlossen.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, hat das Unternehmen sämtliche bereits an Händler und Kunden ausgelieferten Fahrzeuge zurückgerufen und ist derzeit damit beschäftigt, alle Betroffenen zu kontaktieren, wie ein Sprecher gegenüber Reuters erklärte. Diese zurückgerufenen Fahrzeuge stellen insgesamt etwa 60 % der im vergangenen Jahr von Nikola ausgelieferten batteriebetriebenen Elektro-Lkw für den Schwerlastverkehr dar.
Während der Rückruf eine deutliche Maßnahme ist, betonte Nikola, dass diese Vorfälle keine Auswirkungen auf die derzeit in Produktion befindlichen Elektro-Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen haben werden. Die Batteriestruktur dieser Fahrzeuge unterscheidet sich erheblich von den rein batteriebetriebenen Modellen. Nikola plant, seinen Fokus verstärkt auf Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw zu legen, um die Nachfrage anzukurbeln.
Der Rückruf stellt dennoch eine erste Bewährungsprobe für den neuen Chief Executive Officer Stephen Girsky dar. Girsky hat Anfang des Monats das Amt von Michael Lohscheller übernommen und ist bereits der vierte CEO von Nikola in nur vier Jahren - der dritte innerhalb eines Jahres.