Investing.com - Die Aktien des Impfstoffherstellers Novavax (NASDAQ:NVAX) erlebten am Donnerstag einen wahren Börsenkrimi. Nach einem deutlichen Einbruch zu Handelsbeginn konnte sich der Kurs fangen und lag zuletzt rund 6 % höher.
Novavax enttäuschte mit den jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen der Börse. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 0,99 Dollar und damit weit unter der Konsensschätzung von 1,67 Dollar. Auch die Umsätze blieben hinter den Prognosen zurück: Statt der erwarteten 464,83 Millionen Dollar setzte Novavax nur 415 Millionen Dollar um. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als der Umsatz bei 424 Millionen Dollar lag, ist das ein Rückgang.
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Gesenkter Ausblick für 2024
Besonders bitter für die Anleger war die gesenkte Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2024. Statt der bisher erwarteten 970 bis 1,17 Milliarden Dollar rechnet Novavax nun nur noch mit 700 bis 800 Millionen Dollar. Auch die erwarteten Produktumsätze wurden von 400 bis 600 Millionen Dollar auf 275 bis 375 Millionen Dollar nach unten korrigiert, hauptsächlich aufgrund der Erwartung geringerer Verkäufe seines Corona-Impfstoffs.
John Trizzino, der Chief Operating Officer von Novavax, erläuterte in einer Telefonkonferenz die neuen strategischen Ausrichtungen des Unternehmens. Man werde sich nun verstärkt auf den US-Markt konzentrieren und die Vertriebsinfrastruktur in Europa reduzieren. Deutschland, Italien und Polen bleiben jedoch wichtige Märkte.
Hoffnungsträger und strategische Partnerschaften
Ein Lichtblick in den jüngsten Entwicklungen ist die Partnerschaft mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi (EPA:SASY). Diese Kooperation umfasst eine Vorauszahlung von 500 Millionen Dollar und eine Kapitalbeteiligung von etwa 70 Millionen Dollar. Novavax konnte im zweiten Quartal bereits 391 Millionen Dollar aus diesem Deal verbuchen. Ende des Quartals verfügte Novavax über liquide Mittel in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar – eine deutliche Verbesserung gegenüber den 584 Millionen Dollar Ende 2023.
Zudem plant Novavax den Beginn von Phase-3-Studien für seinen Kombinationsimpfstoff gegen COVID-19 und Influenza sowie einen eigenständigen Grippeimpfstoff im vierten Quartal 2024. Die Ergebnisse dieser Studien werden für Mitte 2025 erwartet und könnten entscheidend für die zukünftige Positionierung des Unternehmens sein.
Im Rahmen seiner Kostensenkungsstrategie strebt Novavax für das Gesamtjahr 2025 kombinierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Verwaltungs- und Vertriebskosten von unter 500 Millionen Dollar an.
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