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FOKUS 3-Abgang von EZB-Volkswirt Stark verschärft Aktien-Rutsch

Veröffentlicht am 09.09.2011, 16:32
Aktualisiert 09.09.2011, 16:36
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* EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark nimmt seinen Hut

* Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf Rekordtief

* Finanzwerte schwach - Spekulation um Kapitalerhöhungen

* Porsche-Aktien stürzen nach Verschiebung von Fusion ab (Stark-Rücktritt, Wall Street)

Frankfurt, 09. Sep (Reuters) - Der Rücktritt des EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark hat die internationalen Finanzmärkte am Freitag in Aufruhr versetzt. Die Aktienmärkte und der Euro bauten ihre Verluste aus, während die "sicheren Anlagehäfen" Bundesanleihen und Gold zulegten.

"Herr Stark hat eine sehr hohe Reputation und gilt als absoluter Experte", betonte Markus Huber, Aktienhändler bei ETX Capital. Ein Talent wie ihn zu verlieren, sei für die EZB schlecht - nicht nur im Moment, sondern auch für die bevorstehende turbulente Zeit. "Das könnte zumindest kurzfristig das Vertrauen einiger Investoren in die Fähigkeit der EZB, die Finanzkrise zu lösen und dem konjunkturellen Abschwung entgegenzuwirken, untergraben." Ähnlich urteilte Analyst Matthias Gloystein von der Bremer Landesbank: "Im Moment wird das am Markt so interpretiert, dass der Rücktritt die EZB schwächt."

Die Europäische Zentralbank (EZB) bestätigte am Nachmittag eine Reuters-Meldung zum bevorstehenden Rücktritt Starks. Grund für die Entscheidung seien persönliche Gründe. Finanzkreisen zufolge soll Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen Stark nachfolgen.

REUTERS-MELDUNG SCHICKT DAX UND EURO AUF TALFAHRT

Der Dax rutschte in Reaktion auf die Reuters-Meldung um bis zu 3,8 Prozent ab und lag am Nachmittag 3,2 Prozent im Minus bei 5233 Punkten. Der EuroStoxx50 gab drei Prozent auf 2095 Zähler nach. Im Gegenzug schossen die Volatilitätsindizes VDax und VStoxx , die die Nervosität der Anleger messen, in der Spitze um neun beziehungsweise 15 Prozent in die Höhe.

Auch der Euro ging in die Knie: Er fiel auf ein Sechseinhalb-Monats-Tief von 1,3697 Dollar und lag damit rund zwei US-Cent unter dem New Yorker Vortagesschluss. Der Bund-Future kletterte im Gegenzug auf ein Kontrakt-Hoch von 137,73 Punkten. Gold machte einen Großteil seiner Anfangsverluste wett und kostete am Nachmittag 1853,15 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der Run auf die Bundesanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Bonds auf ein Rekordtief von 1,757 Prozent.

Die EZB-Personalie schürte auch Zweifel an einer nachhaltigen Rettung Griechenlands. Die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets griechischer Anleihen per Credit Default Swap (CDS) verteuerte sich dem Datenanbieter Markit zufolge um 380.000 auf 3,1 Millionen Euro.

FINANZWERTE ERNEUT IM MINUS

Bei den Unternehmen verbuchten die Finanzwerte, die besonders sensibel auf alle Nachrichten rund um die Schuldenkrise reagieren, die größten Kursverluste. Sie wurden zusätzlich von einer Studie von Goldman Sachs belastet. Die Analysten senkten die Kursziele mehrerer Institute wie der Societe Generale und betonten, sollte es bei griechischen Anleihen zu einem "Haircut", also einer Umschuldung kommen, seien Kapitalerhöhungen notwendig. Angesichts der drastischen Kursverluste der vergangenen Monate wäre dies für die aktuellen Aktionäre finanziell sehr ungünstig.

Vor diesem Hintergrund rutschte der europäische Bankenindex um 3,7 Prozent ab. Acht der zehn größten Verlierer im EuroStoxx50 kamen aus der Finanzbranche. Schlusslicht bildete hier die Societe Generale mit einem Minus von 9,3 Prozent auf 17,77 Euro. Deutsche Bank verloren 3,5 Prozent auf 23,53 Euro und Commerzbank 6,9 Prozent auf 1,70 Euro. (Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Hans Seidenstücker)

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