Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Rank und schlank mit Softwareaktien

Veröffentlicht am 02.04.2022, 09:00
Aktualisiert 02.04.2022, 09:05
Rank und schlank mit Softwareaktien
VOWG
-
AMZN
-
WMT
-
ROKU
-
ZM
-
PINS
-

Über die letzten Monate haben die Aktien vieler dynamischer Technologie- bzw. Softwareaktien stark gelitten. Mit steigender Inflation erwartet man nun zunehmend steigende Zinsen und das macht diese Aktien in den Augen vieler unattraktiver.

Die Logik: Man kauft diese optisch teuren Aktien vor allem für ihre zukünftigen Gewinne, die nun aber mit höheren Zinsen konkurrieren und somit nun als weniger wertvoll betrachtet werden.

Dabei haben solche Unternehmen in Zeiten von steigender Inflation auch umfangreiche Vorteile. Sie müssen meistens kaum Rohstoffe kaufen, welche aktuell so viel teurer werden, und sie haben in der Regel viel kleinere Belegschaften, sodass Gehaltserhöhungen weniger stark ins Gewicht fallen. Ein paar Beispiele machen das Letztere deutlich.

Wie stark Lohnerhöhungen bei großen Belegschaften ins Gewicht fallen, zeigt ein Blick auf ein paar Großunternehmen. Walmart (NYSE:WMT) hat ca. 2,2 Mio. Angestellte. Nimmt man grob an, dass eine Lohnerhöhung von je 3.000 US-Dollar dieses Jahr einen Inflationsausgleich darstellen würde, müssten dafür ca. stolze 6,6 Mrd. US-Dollar in die Hand genommen werden. Das würde den 2021er Gewinn in Höhe von 13,7 Mrd. US-Dollar fast halbieren.

Nach meinen Berechnungen hätte Volkswagen (DE:VOWG) im gleichen Szenario (bloß mit 3.000 Euro) ca. 2,1 Mrd. Euro an Mehrkosten. Das würde den 2021er Gewinn in Höhe von 15,4 Mrd. Euro doch merklich reduzieren. Auch ein wachstumsstarkes Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) müsste aufgrund seiner riesigen Belegschaft viel für breite Gehaltserhöhungen ausgeben. Mit meinem Beispiel komme ich hier auf ca. 4,8 Mrd. US-Dollar Mehrkosten. Das würde im 2021er Gewinn in Höhe von 33,4 Mrd. US-Dollar eine empfindliche Delle hinterlassen.

Ganz anders kann die Welt aussehen, wenn man rank und schlank mit Software und anderen Technologiedienstleistungen sein Geld verdient. Ein paar Beispiele zeigen das deutlich: Die Video-Streaming-Plattform Roku (NASDAQ:ROKU) erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr beachtliche 2,8 Mrd. US-Dollar an Umsatz. Mit gerade einmal ca. 3.000 Angestellten. Selbst wenn man diesen die dreifache Gehaltserhöhung, 9.000 US-Dollar, geben würde (angesichts der hohen Löhne von Tech-Profis eine durchaus berechtigte Annahme), würde das Roku nur sehr überschaubare rund 27 Mio. US-Dollar kosten.

Ganz ähnlich fällt die Rechnung beim Spezialisten für Videokonferenzen Zoom (ca. 6.000 Angestellte, 4,1 Mrd. US-Dollar Umsatz) oder der Social-Media-Plattform Pinterest (NYSE:PINS) (ca. 3.000 Angestellte, 2,6 Mrd. US-Dollar Umsatz) aus. Man könnte noch viele solcher Beispiele finden.

Falls uns in den nächsten Jahren steigende Inflation und steigende Löhne bevorstehen, könnten diese Unternehmen viel besser durch diese Phase kommen. Durch die sehr schlanken Belegschaften addieren sich Gehaltserhöhungen viel weniger auf und steigende Preise bei Rohstoffen fallen kaum ins Gewicht. Darüber hinaus können sie womöglich höhere Kosten besser durch ihr dynamisches Wachstum abfedern.

Steigende Zinsen bedeuten Gegenwind für Aktien mit hohen Bewertungen, zu denen auch sehr viele Technologie- bzw. Softwareaktien gehören. Wie man aber sieht, sollte man nicht vergessen, dass solche Unternehmen oftmals viel besser für steigende Inflation gewappnet sind, nicht zuletzt durch ihre kleinen Belegschaften.

Schauen wir uns die Top-Artikel von Fool.de der letzten Woche an!

Foto: Getty Images

Crash: 3 Warren-Buffett-Aktien zwischen 15 bis 90 % im Minus, die jetzt ein Kauf sind

Foto: Getty Images

20 % Rendite pro Jahr: Dieser einfache Trick funktioniert seit 50 Jahren

Foto: Getty Images

Diese Dividendenaktie hat mir gerade 36,37 Euro Dividende gezahlt

Foto: Getty Images

BASF-Aktie: Jetzt einsteigen und 6,5 % Dividende abstauben?

Foto: Getty Images

Über 50 % gefallen: 2 starke Wachstumsaktien, die man jetzt kaufen sollte

Der Artikel Rank und schlank mit Softwareaktien ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Amazon, Pinterest, Roku und Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM). John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Pinterest, Roku und Zoom Video Communications. The Motley Fool empfiehlt Volkswagen. Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.