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Renditeanstieg lässt Aktien von Nio, Tesla, Xpeng und Fisker abrutschen

Veröffentlicht am 05.03.2021, 19:19
Aktualisiert 05.03.2021, 19:30
© Reuters
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Investing.com - Das Geschehen am Anleihemarkt setzt einige der Börsenlieblinge der letzten Monate unter Druck. Aktien von Nio (NYSE:NIO) (-8,86 Prozent), Tesla (NASDAQ:TSLA) (-5,73 Prozent), Xpeng (NYSE:XPEV) (-8,28 Prozent) und Fisker (NYSE:FSR) (-5,76 Prozent) rutschen deshalb auch am Freitag spürbar ab. Im Fokus steht vor allem die Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihen, die in den letzten Wochen immer wieder für Turbulenzen am Aktienmarkt - insbesondere im Tech-Sektor (NYSE:XLK) - gesorgt hat.

Am Donnerstag erzielte die Anleiherendite, die eine Leitfunktion besitzt, mit 1,557 Prozent den höchsten Schlusskurs seit Februar 2020. Die Gründe hierfür sind sich aufhellende Konjunkturaussichten, sinkende Corona-Fälle und gigantische fiskalische Impulse. Aber auch die Enttäuschung der Investoren darüber, dass sich die Federal Reserve von dem jüngsten Zinsanstieg nicht besonders besorgt gezeigt hat, lässt die Rendite nach oben gehen. Im Februar erzielte die Kennzahl sogar den größten prozentualen Monatsgewinn seit August 2020. 

Steigende Kapitalmarktzinsen können zwar als Vertrauensbeweis für die Stärke der US-Wirtschaft angesehen werden. Allerdings sorgen steigende Renditen auch dafür, das die Attraktivität von Kapitalanlagen jenseits des Aktienmarkts zunimmt, was die Nachfrage an der Börse schwächt und in der Regel den Druck auf Aktienkurse erhöht. 

Davon betroffen sind in erster Linie Aktien der Unternehmen aus dem gehypten US-Technologiesektor, die stark zur Börsenrallye seit den Corona-Tiefs beigetragen haben. Denn sie gelten als große Profiteure der niedrigen Kreditkosten und der Liquiditätsflut. Entsprechend hoch sind auch deren Bewertungen. Steigen nun aber die Kreditkosten für diese Wachstumsunternehmen, verschlechtert sich deren Finanzierungssituation, was die Aktien der hochfliegenden Tech-Unternehmen aus Investorensicht weniger attraktiv erscheinen lässt. 

Entsprechend verloren hochpreisige Wachstumsaktien wie Tesla (-33 Prozent), Nio (-39 Prozent) und Xpeng (-43 Prozent), die im vergangenen Jahr so energisch nach Norden marschierten, seit Anfang Februar spürbar an Wert, auch weil das Geschäft der Elektroautobauer hochgradig kapitalintensiv ist. Höhere Finanzierungskosten machen zukünftige Investitionen teurer und belasten am Ende die Profitabilität der Unternehmen, was sich dann in einem niedrigeren Aktienkurs niederschlägt. 

Niedrige Zinssätze gehen in der Regel mit einer sich verlangsamenden Wirtschaft einher, was die Attraktivität von Wachstumsunternehmen erhöht und Investoren dazu veranlasst, zu viel Geld für sie auf den Tisch zu legen, zitierte Bloomberg Abdel Missa, Chief Investment Officer von Marketcipher Partners.

"Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Zinsen sehr schnell steigen", so Missa. "Die entstandene Prämie auf Wachstumsaktien löst sich langsam auf".

Ähnlich äußerte sich Huang Hongwei, ein Analyst bei Chasing Securities. "Die Stampede-Wetten haben den Aktien extrem hohe Bewertungen beschert und Gewinne für die nächsten drei oder vier Jahre eingepreist. Ein Zinsanstieg könnte zu einem deutlichen Rückgang dieser Bewertungen führen."

Die Nachhaltigkeit dieses Renditeanstiegs bleibt aber fraglich. Guggenheim Investments zufolge befindet sich die 10-jährige US-Rendite nach wie vor in einem intakten langfristigen Abwärtstrend und könnte irgendwann in naher Zukunft aufgrund des Übermaßes an Liquidität, das die Finanzmärkte seit Jahren überschwemmt, in den negativen Bereich rutschen.

Scott Minerd, Global Chief Investment Officer von Guggenheim Investments, glaubt, dass die Rendite US-amerikanischer Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit Anfang 2022 mit minus 0,5 Prozent ihren Tiefpunkt erreichen könnte.

Da sich die Fed nun im Vorfeld der FOMC-Sitzung Mitte März in ihrer "Blackout"-Period befindet, erhalten die Anleger bis dahin möglicherweise keine weitere Hinweise zu den Absichten der Zentralbank. Daher ist nicht auszuschließen, dass der Aufwärtsdruck auf die Kapitalmarktzinsen in der Zwischenzeit weiter zunimmt und der Aktienmarkt unter Druck bleibt. 

Zu einem großen Crash dürfte es aber nicht kommen, sondern eher zu einer größeren Korrektur. Angesichts der hohen Bewertungen im Tech- und Growth-Bereich könnte sich die Rotation in solide Industriewerte in der nächsten Zeit beschleunigen, was für einen ausgewogeneren Aufschwung sorgen dürfte. Es sei denn, der Renditeanstieg gerät völlig aus dem Ruder. 

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