PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine Erholung der Ölpreise hat dem europäischen Aktienmarkt am Mittwoch Rückenwind geliefert. Für Unterstützung sorgte auch eine festere Wall Street, die einen Teil ihrer Verluste des bisherigen Wochenverlaufs wettmachte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) schloss 0,66 Prozent höher bei 2909,36 Punkten.
Tags zuvor hatte der Leitindex der Eurozone noch unter wieder aufgeflammten Konjunktursorgen gelitten. Entsprechend positiv wurden zur Wochenmitte auch Daten aus China aufgenommen. Dort hatte sich die Stimmung in Dienstleistungsunternehmen im März nach einem Rückschlag im Vormonat wieder etwas erholt.
Der Pariser Cac-40-Index (CAC 40) legte zur Wochenmitte um 0,81 Prozent auf 4284,64 Punkte zu. Für den FTSE 100 (ISE:UKX) ("Footsie") in London ging es um 1,16 Prozent auf 6161,63 Zähler nach oben.
Aus Branchensicht waren die Öl- und Gaswerte gefragt. Ihr Index (DJX:SXEP) stieg um knapp 1 Prozent. Er profitierte von der anhaltenden Erholung der Ölpreise. Händler verwiesen als Begründung auf Aussagen des Opec-Mitglieds Kuwait zu möglichen Produktionskürzungen.
Schlusslicht im Branchentableau war der Index der Rohstoffwerte (DJX:SXPP) mit einem Minus von 0,45 Prozent. Die Aktien von Glencore (ISE:GLEN) fielen um mehr als 1 Prozent. Der hochverschuldete Rohstoffkonzern beschafft sich mit dem Verkauf eines großen Teils seiner Agrarsparte frisches Geld. Für 2,5 Milliarden US-Dollar hatte sich der größte kanadische Pensionsfonds CPPIB 40 Prozent an dem Handelsgeschäft mit landwirtschaftliche Produkten gesichert. Analysten hatten aber zuletzt noch mit einem höheren Preis gerechnet.
In Paris sackten die Papiere von Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR) um mehr als 3 Prozent ab. Die Fluggesellschaft muss sich einen neuen Chef suchen. Alexandre de Juniac soll künftig den internationalen Luftfahrt-Lobbyverband IATA leiten.
Derweil kletterten die Anteilsscheine von Hennes & Mauritz (H&M)
Spitzenreiter im britischen "Footsie" waren die Aktien von Shire (ISE:SHP) (FSE:SP2A) mit einem Gewinn von mehr als 5 Prozent. Börsianer stellten einen Zusammenhang zu der Nachricht her, dass in der Pharmabranche der Kauf von Allergan (NYSE:AGN) durch Pfizer (NYSE:PFE) (XETRA:PFE) wegen einer Verschärfung der US-Steuergesetzgebung platzte. Nun könnte auch die teure Übernahme von Baxalta (NYSE:BXLT) durch den britisch-irischen Konzern Shire ins Wanken geraten, spekulierten Anleger.