FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat dank guter Vorgaben aus Übersee seine Vortagesverluste am Donnerstag weitgehend wettgemacht. Der Dax (DAX) gewann im frühen Handel 0,97 Prozent auf 9912,08 Punkte, nachdem er am Mittwoch 1,25 Prozent verloren hatte.
Die starken Kursschwankungen könnten im ersten Quartal zur Normalität werden, sagte IG-Marktstratege Chris Weston. So müssten die Investoren mit fallenden Rohstoffpreisen, politischen Unsicherheiten und der Politik der Notenbanken zurechtkommen. Ungewiss bleibt etwa, ob die Europäische Zentralbank (EZB) bereits in der kommenden Woche den von Börsianern erhofften Kauf von Staatsanleihen ankündigt, um die Konjunktur zu stützen.
GIBT SICH BANK OF JAPAN NOCH SPENDABLER?
Positive Vorgaben lieferten die mehrheitlich im Plus notierenden asiatischen Aktienmärkte. Börsianer begründeten die starken Gewinne auch mit einem Medienbericht, wonach die Bank of Japan erwägt, zwei im März auslaufende Kreditprogramme zur Ankurbelung der Inflation zu verlängern. Dabei handle es sich um milliardenschwere Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung von Wachstum und einer höheren Kreditvergabe der Banken.
Der MDax (MDAX) kletterte unter diesen Vorzeichen um 0,78 Prozent auf 17 398,92 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) legte zuletzt um 0,60 Prozent auf 1430,14 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone rückte um 1,07 Prozent vor.
Für weitere Impulse sorgen könnten am Donnerstagnachmittag frische US-Konjunkturdaten. Unter anderem stehen Arbeitslosenzahlen, Erzeugerpreise und der Empire-State-Index auf der Agenda.
BEIERSDORF-RALLY NACH UMSATZZAHLEN
Auf Unternehmensseite wartete Beiersdorf (XETRA:BEIG) am Morgen mit Umsatzzahlen für 2014 auf, die höher als erwartet ausfielen. Der Konsumgüterkonzern wuchs dank neuer Produkte um 2,3 Prozent. Die Kennziffern zeigten, dass Beiersdorf und der gesamte Haushalts- und Körperpflegesektor die Talsohle im dritten Quartal durchschritten hätten, sagte ein Händler am Morgen. Die Beiersdorf-Titel verteuerten sich um knapp 5 Prozent und standen damit einsam an der Dax-Spitze.
Die baldige Aufnahme von Hella-Aktien (XETRA:HLE) in den Kleinwerteindex SDax (SDAX) hat die Aktie um 2 Prozent nach oben befördert. Wie die Deutsche Börse am Mittwochabend mitgeteilt hatte, steigen die Papiere des Autozulieferers am kommenden Montag in den SDax auf. Dafür müssen jene des Öl-und Gasdienstleisters C.A.T. Oil (XETRA:O2C) weichen. Dessen Titel zeigten sich davon aber unbeeindruckt und kletterten um ein halbes Prozent.
Die Aktien von Hannover Rück (ETR:HNR1) fielen indes wegen negativer Analystenstimmen gegen den Trend um 1,43 Prozent ab. Nach dem starken Lauf der vergangenen Monate sieht die britische Investmentbank HSBC nicht mehr ausreichend Luft nach oben für ein positives Votum und stufte die Titel auf "Neutral" ab. Zudem belastete eine Abstufung der Papiere durch RBC Capital. Seit Mitte Oktober haben die Titel des Rückversicherers rund 30 Prozent zugelegt.