NEW YORK (dpa-AFX) - Einen Tag vor dem US-Zinsentscheid ist die Wall Street am Mittwoch wenig bewegt in den Handel gestartet. Anleger warten mit Spannung auf die Entscheidung der amerikanischen Notenbank Fed, ob sie erstmals seit Mitte 2006 den Leitzins anhebt. Vor diesem Hintergrund wollten sich die Investoren nicht deutlich positionieren.
Im frühen Handel stieg der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) um 0,09 Prozent auf 16 614,81 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index (S&P 500) rückte um 0,11 Prozent auf 1980,36 Punkte vor, während es für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Am Vortag hatte die Wall Street noch von verhaltenen US-Konjunkturdaten profitiert, welche bei den Anlegern Hoffnungen auf einen Aufschub der US-Zinswende geschürt hatten. Eine Straffung der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen, andererseits aber auch Vertrauen in die Konjunkturentwicklung signalisieren.
Am Mittwoch nun gab es positive Konjunkturdaten: Die Stimmung am US-Immobilienmarkt wird immer besser. Der NAHB-Hausmarktindex stieg im September um einen Punkt auf 62 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit fast zehn Jahren.
Die am Dienstag noch gefragten Aktien der Paketdienstleister gehörten am Mittwoch zu den Verlierern, nachdem FedEx (NYSE:FDX) (ETR:FDX) nach schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen seinen Geschäftsausblick gesenkt hatte. Bei den Anlegern kam das nicht gut an: Die Aktien verloren 3,63 Prozent. Im Sog dieser Entwicklung gaben die Papiere des heimischen Rivalen UPS (NYSE:UPS) (FSE:UPAB) um mehr als 1 Prozent nach.
Das Interesse des weltgrößten Bierbrauers AB Inbev (BRU:ABI) (FSE:ITK) an Konkurrent SABMiller (ISE:SAB) (FSE:BRW1) sorgte auch bei den Anteilseignern von Altria Group (NYSE:MO) (ETR:PHM7) für Freude. Der US-Tabakkonzern ist mit über einem Viertel an dem britischen Brauer beteiligt und dürfte daher von dessen Übernahme durch den Branchenprimus profitieren. Die Altria-Titel legten um knapp 2 Prozent zu. Beim amerikanischen Brauereikonzern Molson Coors Brewing (NYSE:TAP) sorgte die neu erwachte Übernahmefantasie in der Branche sogar für einen Kurssprung von mehr als 12 Prozent.
Auf wenig Begeisterung stieß hingegen ein Milliardendeal in der Zahnmedizintechnik. Der US-Hersteller Dentsply International (NASDAQ:XRAY) will den Konkurrenten Sirona Dental Systems (NASDAQ:SIRO) für 5,5 Milliarden US-Dollar in Aktien übernehmen. Die Vorstände beider Unternehmen hätten einem Fusionsvertrag jeweils einstimmig zugestimmt, teilte Sirona mit. Mit dem Zusammenschluss soll der weltgrößte Anbieter für professionelle Dentalprodukte und -technologien entstehen. Der Kaufpreis liege allerdings unter der gestrigen Marktkapitalisierung von Sirona, merkten Börsianer an. Die Titel von Sirona sackten um mehr als 4 Prozent ab, während es für die Papiere von Dentsply um mehr als 2 Prozent nach unten ging.
Aktien des Fitness-Spezialisten Fitbit (NYSE:FIT) schließlich zogen um rund 5 Prozent an. Der Einzelhändler Target (NYSE:TGT) (FSE:DYH) bietet seinen Angestellten die Basisversion seiner Fitness-Armbänder kostenlos an. Falls sie ein teureres Gerät von Fitbit kaufen möchten, gewährt Target seinen Angestellten einen Zuschuss.