NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag hält der Abwärtstrend an der Wall Street an. Zudem sorgten einige Geschäftszahlen von Unternehmen am Donnerstag für lange Gesichter bei den Anlegern.
Zuletzt gab der Dow Jones Industrial (US 30) um 0,38 Prozent auf 17 473,32 Punkte nach. Damit knüpfte der US-Leitindex an seine jüngste Verlustserie an - lediglich zur Wochenmitte hatte er am Ende ein knappes Plus ins Ziel gerettet. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es zuletzt um 0,36 Prozent auf 2092,18 Punkte bergab und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Jüngst hatte der Dienstleister ADP für den Juli einen schwächer als erwartet ausgefallenen Stellenaufbau in der Privatwirtschaft berichtet. Nun teilte das US-Arbeitsministerium mit, dass die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas schwächer als erwartet gestiegen sei. Von beiden Daten erhoffen sich Anleger Rückschlüsse auf den Arbeitsmarktbericht der Regierung für den Juli. Falls sich der Jobmarkt in den USA gut entwickelt, könnte die US-Notenbank Fed den Leitzins bereits im September erhöhen.
Die jüngsten Firmen-Quartalsberichte wurden fast durchgängig mit Enttäuschung augenommen. Der Elektroauto-Hersteller Tesla (NASDAQ:TSLA) stieß die Anleger mit einer gesenkten Absatzprognose vor den Kopf. Das Unternehmen will in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich zwischen 50 000 und 55 000 Wagen ausliefern - vorher hatte die Planung bei etwa 55 000 gelegen. Die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen halfen den Aktien nicht: Sie sackten um 9,04 Prozent ab.
Auch Fitbit (NYSE:FIT) schockte seine Aktionäre: Die vor allem für ihre Fitness-Bänder bekannte Firma hatte zwar im abgelaufenen Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und mit der ersten Zahlenveröffentlichung nach ihrem Börsengang die Erwartungen der Analysten weit übertroffen. Die Anleger störten sich jedoch daran, dass die Profitabilität nicht mit dem Wachstum Schritt hält. Ein zentraler Grund dafür war ein Sprung bei den Marketing-Ausgaben. Die Anteilsscheine verloren 11,21 Prozent.
Beim Unterhaltungskonzern 21st Century Fox
Für die Papiere von Mondelez (NASDAQ:MDLZ) ging es hingegen um 0,56 Prozent nach oben. Der Hedge-Fonds Pershing Square Capital Management ist mit 5,6 Milliarden US-Dollar beim Lebensmittelkonzern eingestiegen.
Bei den Aktionären von Merge Healthcare (NASDAQ:MRGE) sorgten die Übernahmepläne von IBM (NYSE:IBM) (XETRA:IBM) für Euphorie. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung von 30,41 Prozent auf die eine Milliarde Dollar schwere Offerte des Computerkonzerns. Die IBM-Titel gewannen 0,15 Prozent.
In der Düngemittelbranche gibt es die erste Milliardenübernahme des Jahres: Nachdem der kanadische Rivale Potash (NYSE:POT) und der deutsche Dünger- und Salzkonzern K+S noch mitten im Übernahmepoker stecken, will nun der US-Düngemittelhersteller CF Industries (NYSE:CF) Teile des niederländischen Konkurrenten OCI schlucken. Dabei gehe es inklusive Schulden um ein Volumen von rund acht Milliarden Dollar, das in Aktien und in bar fließen solle, teilte CF Industries mit. So entstehe der weltgrößte börsennotierte Stickstoffdüngerkonzern. Die Aktien der Amerikaner gewannen 3,62 Prozent.