Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

ROUNDUP/Kreise: Sprint bläst Kauf von T-Mobile US ab - Telekom-Aktien geben nach

Veröffentlicht am 06.08.2014, 14:46
Aktualisiert 06.08.2014, 14:48
ROUNDUP/Kreise: Sprint bläst Kauf von T-Mobile US ab - Telekom-Aktien geben nach
DE40
-
BAC
-
T
-
DTEGn
-
S_old
-
VZ
-
TMUS
-

BELLEVUE/BONN (dpa-AFX) - Überraschende Wende im Poker um die US-Tochter der Deutschen TelekomF:DTE: Kaum wagt sich die französische Iliad als neuer Interessent in die Öffentlichkeit, da bricht der Telekom laut Kreisen der kolportierte Wunschpartner weg. Der US-Mobilfunker Sprint F:S (FSE:SRN) will T-Mobile US F:TMUS demnach nicht mehr übernehmen. Die Hürden durch die Kartellbehörden seien dem Unternehmen zu hoch, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zuvor hatte bereits das "Wall Street Journal" darüber berichtet.

Seit rund neun Monaten gab es Gerüchte und Spekulationen, der mehrheitlich zur japanischen Softbank (SQ1:STK) (ETR:SFT) gehörende Sprint-Konzern wolle T-Mobile US für 32 Milliarden Dollar (23,9 Mrd Euro) schlucken. Softbank-Chef Masayoshi Son wollte die Nummern drei und vier am US-Mobilfunkmarkt zusammenlegen, um Kosten zu sparen und einen schlagkräftigen Gegenpol zu den Platzhirschen Verizon F:VZ F:BAC und AT&T F:T zu schmieden. Analyst Antoine Praydarol von der Investmentbank Exane BNP Paribas schätzte die Synergien für die Unternehmen auf bis zu 35 Milliarden Dollar.

Das Aus der Verhandlungen erwischte die T-Aktionäre am Tag vor den Quartalszahlen auf dem falschen Fuß: In einem schwachen Dax F:DAX verloren die Papiere drei Prozent. T-Mobile rutschten in New York vorbörslich um acht Prozent ab. Sprint-Titel traf es noch härter mit minus 13 Prozent.

Allerdings war ohnehin fraglich, ob die US-Wettbewerbshüter einen solchen Megadeal durchgewunken hätten. Denn dadurch wäre ein neuer Mobilfunkriese mit mehr als 100 Millionen Kunden entstanden. Öffentlich hatten das US-Justizministerium und die Telekom-Regulierungsbehörde FCC mehrfach durchblicken lassen, mit vier Anbietern glücklicher zu sein. Ihr Argument: Weniger Wettbewerb sorgt für höhere Preise. Telekom-Chef Tim Höttges hatte deshalb immer wieder gesagt, dass die Zukunft des US-Geschäfts von den Regulierern abhänge. 2011 war deshalb schon der Verkauf von T-Mobile US an AT&T gescheitert.

Nun war den Parteien das Risiko eines Scheiterns wohl zu groß, die Lobbyarbeit der vergangenen Monate hatte nicht den erwünschten Erfolg. Zudem kamen Bloomberg zufolge auch Unstimmigkeiten über die Finanzierung hinzu. Beteiligte Banken wollten sich ferner mit höheren Zinsen für ein möglicherweise quälend langes Verfahren absichern.

Vielleicht hat auch das überraschende Gebot von Iliad eine Rolle gespielt: Die Franzosen boten 15 Milliarden Dollar für einen Anteil von 56,6 Prozent - rechnerisch zwar deutlich unter dem mutmaßlichen Angebot von Softbank und Sprint. Trotzdem dürfte Iliad dem Japaner Son damit in die Parade gefahren sein - die US-Regulierer hätten das Angebot wohl als Beleg dafür gewertet, dass auch vier Anbieter am Markt bestehen können.

Allerdings soll das Angebot des Internetkonzerns Iliad für die Deutsche Telekom nicht attraktiv genug sein. Börsianer rechnen mit einer Ablehnung durch die Bonner. Für diesen Fall tun sich neue Optionen auf: Der US-Satellitenanbieter Dish könnte wieder Appetit bekommen, heißt es - schon um Sprint hatte dessen Chef Charlie Ergen im vergangenen Jahr mitgeboten. Auch ein gemeinsames Gebot von Dish und Iliad ist im Gespräch.

Analysten halten der Telekom zu Gute, bei einem Verkauf der US-Tochter nicht unter Zeitdruck zu stehen. Das US-Geschäft hat durch die Fusion mit dem regionalen Anbieter MetroPCS im vergangenen Frühjahr Fuß gefasst. T-Mobile-Chef John Legere buhlt mit Rabatten erfolgreich um Kundschaft. Die niedrigen Preise halten allerdings die Gewinnspanne niedrig, die weiter deutlich unter derjenigen in Deutschland und Europa liegt.nl/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.