ESSEN (dpa-AFX) - Gut drei Jahre nach ihrem Einstieg übernimmt eine Gruppe von sieben Ruhrgebiets-Stadtwerken den Energieversorger Steag komplett. Für rund 570 Millionen Euro kaufen sie dem Spezialchemiekonzern Evonik F:EVK dessen verbliebenen 49 Prozent-Anteil am Steinkohleverstromer ab, wie die beteiligten Unternehmen am Freitag in Essen mitteilten. Das Geschäft soll bereits in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Das Stadtwerke-Konsortium hatte bereits angekündigt, die vertraglich ohnehin vorgesehene Komplettübernahme schnell durchziehen zu wollen, um die niedrigen Zinsen zu nutzen.
Das Konsortium aus der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung, der Energieversorgung Oberhausen sowie den Stadtwerken Bochum, Dortmund, Essen, Dinslaken und Duisburg hatte 2011 Evonik bereits 51 Prozent der Steag für 650 Millionen Euro abgekauft. Zudem hatten sie sich damals verpflichtet, von 2014 an bis spätestens 2016 die übrigen Anteile zu übernehmen. Ursprünglich hatten die Kommunalbetriebe gehofft, dafür weitere Investoren zu gewinnen. Doch das gelang auch wegen der Energiewende nicht. Die angesichts der leeren Kassen der Ruhrgebietskommunen umstrittene Steag-Übernahme habe sich dennoch bislang als profitabel erwiesen, betonte der Steag-Aufsichtsratschef Guntram Pehlke.