BERLIN (dpa-AFX) - EU-Kommissar Günther Oettinger hat einen Notfallplan für Griechenland für den Fall eines Ausscheidens aus der Eurozone verlangt. Wenn sich Athen bei der Forderung der internationalen Geldgeber nach weiteren Rentenkürzungen nicht bewege und die Verhandlungen scheiterten, werde Griechenland "zum 1. Juli ein Notstandsgebiet" werden, sagte Oettinger am Montag vor Sitzungen der CDU-Spitze in Berlin. Deswegen müsse parallel zu den laufenden Verhandlungen von allen Beteiligten einschließlich der EU-Kommission ein Notfallplan erarbeitet werden.
Griechenland werde bei einem Scheitern der Verhandlungen in den Bereichen Energie, Polizei und Medizin erhebliche Probleme bekommen, sagte der für Digitales zuständige EU-Kommissar. Im Vordergrund bleibe jedoch das Ziel, Griechenland in der Eurozone zu halten. Der europäische Steuerzahler könne aber nicht die griechischen Renten bezahlen. Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hatte das Beharren auf weitere Kürzungen der Renten zuvor erneut kritisiert. Hinter der Forderung könne man nur politische Absichten erkennen.