PARIS (dpa-AFX) - Der französische Multimilliardär Bernard Arnault hat Angst vor einem Ruf als Steuerflüchtling und will deswegen nun doch nicht die belgische Staatsbürgerschaft annehmen. 'Ich ziehe meinen Antrag zurück', sagte der Chef des weltgrößten Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH ) der Tageszeitung 'Le Monde' (Mittwoch). Es sei ihm nicht gelungen, klar zu machen, dass er weiter in Frankreich gewohnt und Steuern gezahlt hätte.
Arnault betonte erneut, er habe über die belgische Staatsbürgerschaft lediglich sein Erbe besser schützen wollen. Deswegen habe er im Nachbarland bereits 2008 eine Stiftung gegründet und seine Aktien dorthin übertragen. Die Einrichtung soll demnach vor allem eine Zerschlagung des Unternehmens im Fall eines plötzlichen Todes verhindern. Nach früheren Informationen würde sie das Arnault-Imperium solange lenken, bis sein jüngster Sohn 25 Jahre alt ist. Die geplante Regelung soll in Frankreich nicht möglich sein.
Nun vertraue er auf den Zusammenhalt seiner Familie, sagte Arnault der 'Monde'. Die relative Unsicherheit sei den Vergleichen mit einem Steuerflüchtling vorzuziehen. Der 64 Jahre alte Franzose gilt Schätzungen zufolge als zehntreichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wurde vom US-Magazin 'Forbes' zuletzt auf 29 Milliarden Dollar (22 Mrd Euro) geschätzt.
Um Arnaults Antrag auf die belgische Staatsbürgerschaft hatte es in Frankreich heftigen Wirbel gegeben. Viele Kommentatoren sahen als Hintergrund die Pläne der sozialistischen Regierung für eine 75-Prozent-Abgabe auf Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro. Der LVMH-Chef erstattete wegen öffentlicher Beleidigung Anzeige gegen die Tageszeitung 'Libération'. Das Blatt hatte damals auf der ersten Seite ein großes Foto veröffentlicht, das den französischen Unternehmer lächelnd mit einem Koffer zeigt. Die Schlagzeile dazu lautete: 'Hau ab, Du reicher Sack!'.
Im Interview der 'Monde' gab sich Arnault jetzt als vorbildlicher Staatsbürger. 'Angesichts der Situation des Landes, muss die Anstrengung zur Sanierung geteilt werden', sagte er. Mit dem Verzicht auf die belgische Staatsbürgerschaft wolle er seine Verbundenheit zu Frankreich und sein Vertrauen in dessen Zukunft unter Beweis stellen. Die 75-Prozent-Abgabe, die nach jüngsten Regierungsplänen von den Unternehmen gezahlt werden soll, ordnete er dennoch in die Rubrik Symbolpolitik ein. 'Technisch wird diese Steuer dem Staat nicht viel bringen', sagte er./aha/DP/stb
Arnault betonte erneut, er habe über die belgische Staatsbürgerschaft lediglich sein Erbe besser schützen wollen. Deswegen habe er im Nachbarland bereits 2008 eine Stiftung gegründet und seine Aktien dorthin übertragen. Die Einrichtung soll demnach vor allem eine Zerschlagung des Unternehmens im Fall eines plötzlichen Todes verhindern. Nach früheren Informationen würde sie das Arnault-Imperium solange lenken, bis sein jüngster Sohn 25 Jahre alt ist. Die geplante Regelung soll in Frankreich nicht möglich sein.
Nun vertraue er auf den Zusammenhalt seiner Familie, sagte Arnault der 'Monde'. Die relative Unsicherheit sei den Vergleichen mit einem Steuerflüchtling vorzuziehen. Der 64 Jahre alte Franzose gilt Schätzungen zufolge als zehntreichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wurde vom US-Magazin 'Forbes' zuletzt auf 29 Milliarden Dollar (22 Mrd Euro) geschätzt.
Um Arnaults Antrag auf die belgische Staatsbürgerschaft hatte es in Frankreich heftigen Wirbel gegeben. Viele Kommentatoren sahen als Hintergrund die Pläne der sozialistischen Regierung für eine 75-Prozent-Abgabe auf Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro. Der LVMH-Chef erstattete wegen öffentlicher Beleidigung Anzeige gegen die Tageszeitung 'Libération'. Das Blatt hatte damals auf der ersten Seite ein großes Foto veröffentlicht, das den französischen Unternehmer lächelnd mit einem Koffer zeigt. Die Schlagzeile dazu lautete: 'Hau ab, Du reicher Sack!'.
Im Interview der 'Monde' gab sich Arnault jetzt als vorbildlicher Staatsbürger. 'Angesichts der Situation des Landes, muss die Anstrengung zur Sanierung geteilt werden', sagte er. Mit dem Verzicht auf die belgische Staatsbürgerschaft wolle er seine Verbundenheit zu Frankreich und sein Vertrauen in dessen Zukunft unter Beweis stellen. Die 75-Prozent-Abgabe, die nach jüngsten Regierungsplänen von den Unternehmen gezahlt werden soll, ordnete er dennoch in die Rubrik Symbolpolitik ein. 'Technisch wird diese Steuer dem Staat nicht viel bringen', sagte er./aha/DP/stb