Investing.com - Während Investoren noch immer damit beschäftigt sind, die Folgen der Kriegshandlungen zwischen Russland und der Ukraine für die Weltbörsen (DE:SPPW) zu bewerten, veröffentlichte die US-Großbank Goldman Sachs (NYSE:GS) gestern Abend noch eine Notiz, worin sie jene Aktien zu identifizieren versucht, die dem Konflikt am stärksten ausgesetzt sind.
Nach Ansicht der US-Bank haben die Aktienmärkte die durch die jüngsten Ereignisse in der Ukraine ausgelöste Wachstumsverlangsamung jedoch bereits eingepreist.
"Es sieht so aus, als sei eine gewisse Mäßigung des Wachstums bereits eingepreist; wir glauben, dass es eines viel stärkeren Wachstumsabfalls bedarf, als wir ihn von dieser Krise erwarten, um die Hausse völlig aus der Bahn zu werfen", schrieben die Analysten der Investmentbank.
Goldman Sachs wies auch darauf hin, dass europäische Aktien zwar am stärksten von dem Konflikt betroffen seien, ihr Exposure gegenüber Russland und der Ukraine aber immer noch relativ gering sei, hieß es in dem Bericht. Denn die EU-Exporte nach Russland und in die Ukraine machen nur 1 % des europäischen Außenhandels aus.
Die Goldman-Analysten legten zwei Listen mit Aktien an, die angesichts ihres hohen Engagements in Russland stark unter Druck geraten könnten: eine für Unternehmen, die mehr als 20 % ihres Umsatzes auf dem russischen Markt erzielen, und die andere für Unternehmen mit großen Beteiligungen an russischen Unternehmen.
Unternehmen, die in Russland mehr als 20 % ihrer Umsätze erwirtschaften :
- VEON Ltd (AS:VON), ein niederländisches Telekommunikationsunternehmen (48 % der Umsätze).
- Polymetal (LON:POLYP) International PLC, eine Gold- und Silberbergbaugruppe (42 % der Umsätze).
- EVRAZ plc (LON:EVRE), ein britischer Stahlhersteller (38 % der Umsätze)
- Uniper (DE:UN01) SE, ein deutsches Energieunternehmen (über 20 %).
- Fortum (DE:FUM1V) Oyj, ein staatlicher finnischer Energiekonzern (mehr als 20 %)
- Nokian Renkaat Oyj (HE:TYRES), ein Reifenhersteller (mehr als 20 %)
Was Aktien europäischer Firmen mit erheblichen Beteiligungen an russischen Unternehmen angeht, umfasst die Liste überwiegend Firmen aus dem Energiesektor :
- TotalEnergies SE (PA:TTEF)
- BP (LON:BP) PLC
- Shell (DE:R6C0) PLC
- Equinor ASA (OL:EQNR)
- Tenaris SA (NYSE:TS)
- Omv (DE:OMVV) Ag
Der niederländische Internetkonzern Prosus (AS:PRX), der Zughersteller Alstom (PA:ALSO) SA, der französische Autohersteller Renault SA (PA:RENA) und der Bergbaukonzern Glencore (LON:GLEN) PLC vervollständigen die Liste.