BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will nach Jahren der Rückgänge mit Milliarden-Investitionen in die deutschen und amerikanischen Breitband-Netze den Umschwung schaffen. Um die Ausgaben zu stemmen, senkt die Telekom die Dividende für die nächsten beiden Jahre von zuletzt 70 Cent auf 50 Cent. Damit reiht sie sich ein in die Riege der ehemaligen europäischen Staatsmonopolisten, die ihre Dividenden stark zurückgefahren haben.
Allein für den Ausbau der deutschen Breitband-Infrastruktur im Festnetz seien bis 2020 Investitionen von rund 6 Milliarden Euro vorgesehen, sagte Unternehmenschef Rene Obermann am Donnerstagabend bei einem Kapitalmarkttreffen in Bonn. Zusätzlich erfüllte er lang-gehegte Hoffnungen am Markt, dass die Telekom als letzter landesweiter Anbieter in den USA Apple -Produkte ins Programm nimmt. Im nächsten Jahr sollen gemeinsame Produkte auf den Markt kommen. Bisher ist es eines der größten Makel von T-Mobile USA, dass es das begehrte 'iPhon'e nicht im Programm hat. Im späten Frankfurter Handel fiel die T-Aktie um 0,68 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft auf 8,522 Euro.
INVESTITIONSOFFENSIVE
Knapp 10 Milliarden Euro sollen im nächsten Jahr ausgegeben werden. Die Investitionsoffensive soll schon bald Früchte tragen. Einschließlich des geplanten Zusammengangs mit dem US-amerikanischen Regionalanbieter MetroPCS soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (bereinigter EBITDA) im kommenden Jahr 18,4 Milliarden Euro betragen. Das Ziel für dieses Jahr liegt bei 18 Milliarden Euro. Der freie Barmittelzufluss soll allerdings von angepeilten 6 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 5 Milliarden Euro sinken. Erst 2015 soll er wieder auf den vorigen Wert ansteigen. Auch auf der Umsatzseite soll es nach steten Rückgängen wieder aufwärts gehen. Im wichtigen Heimatmarkt soll sich der Umsatz 2014 stabilisieren. Insgesamt dürfte der Konzernumsatz in dem Jahr wieder zulegen.
Die Telekom hat es insbesondere in Europa schwer. Während in den USA der Markt weiter wächst und Telefonierer bereit sind, immer mehr Geld besonders für mobiles Internet auszugeben, liegt der monatliche Durchschnittsumsatz in Europa etwa bei der Hälfte. Verbraucher achten angesichts der Schuldenkrise und der schwachen Konjunktur auf Preise und wechseln zu Billiganbietern. Zudem deckeln Regulierer Einnahmequellen wie Preise für SMS, das Weiterleiten von Anrufen ins eigene Netz und Roaminggebühren im Ausland immer weiter.
MARGE SCHRUMPFT KONTINUIERLICH
Besonders ehemalige Staatsmonopolisten mit teuren Netzen und einer traditionell sehr großen Belegschaft sehen ihre Marge kontinuierlich schrumpfen. Aber auch in den USA muss die Telekom stark investieren, weil ihr Netz im Vergleich zu den Platzhirschen AT&T und Verizon Wireless große Lücken hat. Mit der Aufrüstung des Mobilfunknetzes auf den neuesten Standard wollen die Bonner verhindern, dass ihnen auch die Nummer drei Sprint Nextel davon zieht. Sie hatte sich jüngst von der finanzstarken japanischen Softbank übernehmen lassen.
Anders als der Großteil der Konkurrenz hat die Telekom lange an ihrem hohen Dividendenniveau festgehalten. Dabei nehmen die Bonner den freien Barmittelzufluss zum Maßstab, nicht den Überschuss. Um die Dividende zu bezahlen und Aktionäre angesichts sinkender Aktienkurse bei Laune zu halten, greifen sie aber tief in die Reserven. Hätte Unternehmenschef Obermann wie geplant die amerikanische Mobilfunktochter an AT&T verkaufen dürfen, wären 39 Milliarden US-Dollar nach Bonn geflossen. Nun, da er die Sparte mit dem US-Anbieter MetroPCS zusammenlegt, muss er noch Geld drauflegen. Spielraum für Dividenden, die den Überschuss übersteigen, bleibt so nicht./fn/jha/he
Allein für den Ausbau der deutschen Breitband-Infrastruktur im Festnetz seien bis 2020 Investitionen von rund 6 Milliarden Euro vorgesehen, sagte Unternehmenschef Rene Obermann am Donnerstagabend bei einem Kapitalmarkttreffen in Bonn. Zusätzlich erfüllte er lang-gehegte Hoffnungen am Markt, dass die Telekom als letzter landesweiter Anbieter in den USA Apple
INVESTITIONSOFFENSIVE
Knapp 10 Milliarden Euro sollen im nächsten Jahr ausgegeben werden. Die Investitionsoffensive soll schon bald Früchte tragen. Einschließlich des geplanten Zusammengangs mit dem US-amerikanischen Regionalanbieter MetroPCS soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (bereinigter EBITDA) im kommenden Jahr 18,4 Milliarden Euro betragen. Das Ziel für dieses Jahr liegt bei 18 Milliarden Euro. Der freie Barmittelzufluss soll allerdings von angepeilten 6 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 5 Milliarden Euro sinken. Erst 2015 soll er wieder auf den vorigen Wert ansteigen. Auch auf der Umsatzseite soll es nach steten Rückgängen wieder aufwärts gehen. Im wichtigen Heimatmarkt soll sich der Umsatz 2014 stabilisieren. Insgesamt dürfte der Konzernumsatz in dem Jahr wieder zulegen.
Die Telekom hat es insbesondere in Europa schwer. Während in den USA der Markt weiter wächst und Telefonierer bereit sind, immer mehr Geld besonders für mobiles Internet auszugeben, liegt der monatliche Durchschnittsumsatz in Europa etwa bei der Hälfte. Verbraucher achten angesichts der Schuldenkrise und der schwachen Konjunktur auf Preise und wechseln zu Billiganbietern. Zudem deckeln Regulierer Einnahmequellen wie Preise für SMS, das Weiterleiten von Anrufen ins eigene Netz und Roaminggebühren im Ausland immer weiter.
MARGE SCHRUMPFT KONTINUIERLICH
Besonders ehemalige Staatsmonopolisten mit teuren Netzen und einer traditionell sehr großen Belegschaft sehen ihre Marge kontinuierlich schrumpfen. Aber auch in den USA muss die Telekom stark investieren, weil ihr Netz im Vergleich zu den Platzhirschen AT&T
Anders als der Großteil der Konkurrenz hat die Telekom lange an ihrem hohen Dividendenniveau festgehalten. Dabei nehmen die Bonner den freien Barmittelzufluss zum Maßstab, nicht den Überschuss. Um die Dividende zu bezahlen und Aktionäre angesichts sinkender Aktienkurse bei Laune zu halten, greifen sie aber tief in die Reserven. Hätte Unternehmenschef Obermann wie geplant die amerikanische Mobilfunktochter an AT&T verkaufen dürfen, wären 39 Milliarden US-Dollar nach Bonn geflossen. Nun, da er die Sparte mit dem US-Anbieter MetroPCS zusammenlegt, muss er noch Geld drauflegen. Spielraum für Dividenden, die den Überschuss übersteigen, bleibt so nicht./fn/jha/he