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ROUNDUP/Telekom-Chef Obermann: Abgang selbst gewählt - keine 'lahme Ente'

Veröffentlicht am 23.12.2012, 13:20
MÜNCHEN/BONN (dpa-AFX) - Der scheidende Telekom-Chef René Obermann sieht sich nach seinem angekündigten Abgang Ende 2013 nicht als handlungsunfähige 'lahme Ente'. Obermann sagte dem 'Focus', sein Rücktritt sei selbst gewählt. 'Ich bin bis zur Staffelübergabe an meinen Nachfolger Timotheus Höttges für die Telekom-Führung verantwortlich. Entsprechend werden Sie mich auch nächstes Jahr dynamisch und engagiert erleben.'

Er wolle auch im kommenden Jahr keine 'lahme Ente' sein. Als 'lame duck' ('lahme Ente') werden etwa Politiker oder Unternehmenslenker bezeichnet, deren Amtszeit dem Ende naht. Ihre Macht droht sich zu verringern, weil bekannt ist, dass ihr Abgang feststeht.

Zu angestoßenen Programmen, wie den Milliarden-Investitionen in ein schnelleres Festnetz, sagte der Manager: 'Ich kann gut damit umgehen, gemeinsam etwas aufzubauen und dann nur einen Teil der Früchte zu ernten.'

Zu seinen Zukunftsplänen hielt sich Obermann bedeckt. Auf die Frage, ob er nicht doch zunächst einen Rückzug ins Privatleben mit seiner zweiten Ehefrau Maybrit Illner plane, sagte er dem Magazin: 'Dazu habe ich einfach zu viel Energie, arbeite zu gern und will mir das auch nicht abgewöhnen.'

Obermann hatte seinen vorzeitigen Abgang überraschend am vergangenen Donnerstag angekündigt. Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Timotheus Höttges.

Es sei ein guter Zeitpunkt für die Vorbereitung der Staffelübergabe, hatte Obermann gesagt. Sein Nachfolger kenne den Konzern sehr gut und habe maßgeblich zur stabilen und erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens beigetragen. Nach sieben Jahren an der Telekom-Spitze wolle er wieder näher an das operative Geschäft rücken. 'Ich will wieder mehr Zeit für Kunden, Produktentwicklung und Technik haben', sagte der Manager. Er wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt.

Noch vor zwei Wochen hatte Obermann auf einer Investorenveranstaltung Milliardeninvestitionen in zukunftsträchtige Geschäftsfelder angekündigt. Die hierfür nötigen 30 Milliarden Euro, mit denen in den nächsten drei Jahren die Netze im In- und Ausland auf Vordermann gebracht werden sollen, will er sich unter anderem mit einem Sparprogramm und einer niedrigeren Dividende besorgen - ein Bruch mit der bisherigen Kultur./hoe/DP/stk

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