STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Donnerstag, 11. Juli 2013
Bernanke sei Dank: DAX zieht kräftig an
Praktiker vor der Insolvenz
Bernanke sei Dank? Der DAX startet mit einem Plus von 1,2 Prozent in den heutigen Handelstag. Grund für die Freude zum heutigen Handelsstart sind Aussagen des Fed-Chefs, wonach die Drosselung der Anleihekäufe im Herbst dieses Jahres keineswegs in Stein gemeißelt sei.
Bleiben die Schleusen der Fed nun doch länger geöffnet als gedacht? Fest steht: Eine bevorstehende Drosselung der Anleihekäufe ist nicht in Stein gemeißelt. Wie aus dem Fed-Protokoll hervorgeht, wollen die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses erst nachhaltige Verbesserungen am Arbeitsmarkt sehen, bevor sie einer Reduktion der Anleihekäufe zustimmen. So weit, so gut. Der entscheidende Faktor ist jedoch der Zeitpunkt wann genau eine solche Verbesserung eintritt. Es ist keineswegs sicher, dass eine Erholung des US-Arbeitsmarktes noch in diesem Jahr bevorsteht. Der Einstieg aus dem Ausstieg müsste dann doch nochmals verschoben werden. Vor einigen Wochen suggerierte Ben Bernanke noch, dass ein solcher Ausstieg unmittelbar bevor stehen könnte: Wenn wir eine dauerhafte Besserung sehen und zuversichtlich sind, dass sie nachhaltig ist, können wir auf einer der nächsten Sitzungen unser Tempo bei den Ankäufen zurückfahren, so Bernanke vor dem US-Kongress. Wann genau nun ei
n Ausstieg forciert werden wird, scheint für heute zumindest eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Die meisten Marktakteure sind nun erst mal erleichtert, dass die Fed - bis auf weiteres - an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten wird.
Bei den Einzelwerten stehen heute eher die Nebenwerte im Fokus.
Wie heute Morgen bekannt wurde, steht die Baumarktkette Praktiker vor dem Aus. Nachdem einige Gläubigerbanken dem Sanierungsplan ihre Zustimmung verweigerten, ist die Praktiker AG zahlungsunfähig. Voraussichtlich noch in dieser Woche soll die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt werden. Die Aktie des Unternehmens verliert den Boden unter den Füßen und verliert bereits vorbörslich mehr als 60 Prozent an Wert.
Besser läuft es bei Südzucker. Das Unternehmen aus dem MDAX hat aufgrund gestiegener Rohstoffkosten im ersten Quartal etwas weniger verdient und das operative Ergebnis sank um 12,5 Prozent auf 230 Millionen Euro. Doch der Überschuss stieg um über 40 Prozent auf 131,5 Millionen Euro und der Umsatz konnte um 7,6 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro gesteigert werden.
Die Derivate-Anleger in Stuttgart teilen die Euphorie nach der Bernanke-Rede nicht. Der Euwax-Sentiment-Index trägt tiefrote Vorzeichen und notiert aktuell bei minus 18 Punkten.
Im Fokus der Derivate-Anleger stehen heute vielmehr ebenfalls Nebenwerte. So erfreut sich im frühen Handel ein Knock-Out-Call auf den MDAX besonderer Beliebtheit.
Zu Abverkäufen kommt es hingegen bei einem Knock-Out-Call der Citigroup auf die Aktie von BASF. Nachdem sich der Schein in den vergangenen Tagen sehr positiv entwickelt hat, werden heute Gewinne mitgenommen.
Börse Stuttgart TV
Eigentlich gehörten Rentenfonds in den vergangenen Jahren zu den beliebtesten Finanzprodukten verunsicherter Amerikaner. Seit 2009 flossen gut 1 Billion US-Dollar in Anleihefonds. Damit scheint nun Schluss: US-Anleger zogen allein im Juni rund 60 Milliarden Dollar aus Rentenfonds ab. Was sind die Gründe für diese enorme Verunsicherung der Anleger? Arthur P. Schmidt, Finanzexperte und Wirtschaftsautor, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=9232
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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