HANNOVER (dpa-AFX) - Deutschlands Industriebranche rechnet nach ihrer Weltleitmesse in Hannover mit brummenden Geschäften für die nächsten Monate. "Die Unternehmen schauen sehr optimistisch in die Zukunft", sagte der Chef des Ausstellerbeirats auf der Weltleitmesse, Dietmar Harting, am Freitag in Hannover. "Weite Teile - das reicht an die 80 Prozent - beurteilen die Lage für sie gut oder sogar sehr gut", sagte Harting am letzten Tag der Leistungsschau unter Berufung auf eine Umfrage bei knapp 300 der insgesamt rund 5000 Ausstellern. "Jeder Zweite rechnet damit, dass das die nächsten zwölf Monate anhält."
Die großen Branchenverbände hatten bereits zum Start der Hannover Messe am Montag von guten konjunkturellen Aussichten berichtet. Nach dem Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr von 0,4 Prozent rechnen sie mit deutlich mehr Tempo.
Auch in den kommenden Jahren will die Messe ihrem Schwerpunkt der digitalisierten Fabrik treu bleiben. "Das wird sich zu einem dauerhaften leitenden Thema für uns Aussteller entwickeln", sagte Ausstellerbeiratschef Harting. Messevorstand Jochen Köckler betonte: "Wir sind hochmotiviert, diese Erfolgsgeschichte weiter nach vorne zu schreiben." Die Vernetzung der digitalen Welt mit den Fabriken war wie im Vorjahr Schwerpunkt des Branchentreffens - neben der Energiewende. Mit gut 180 000 Besuchern kamen ähnlich viel wie 2012, als es laut Messe-Angaben 183 000 Gäste waren. Der Anteil an Entscheidern und Fachbesuchern sei erneut gestiegen.
Auch internationale Stimmen stützen die Einschätzung der Messemacher. "Ich bin hin und weg von der Qualität dieser Messe. Die Präsentation hier ist unvergleichlich", sagte beispielsweise der Präsident des größten US-amerikanischen Maschinenbauerverbandes NAM, Jay Timmons, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Während der Messe war von vielen Seiten die Befürchtung laut geworden, dass die USA mit ihrer Stärke bei Software große Vorteile auf dem Weg zur vernetzten Fabrik haben könnten. Timmons dazu: "Die gute Nachricht ist: Wir diskutieren auf beiden Seiten des Atlantiks darüber, wir sind alle fokussiert auf die Produktion; ich glaube, beide Seiten sind sehr fortgeschritten."
Auch das diesjährige Gastland, die Niederlande, zeigte sich rundum zufrieden. Die Hannover Messe sei für Hollands Industrie das Tor zur Welt, lobte Hanno Würzner, Chef der Wirtschaftsabteilung in der Berliner Botschaft der Niederländer. Weltweit sind nach Angaben der Messemacher nur die USA und Kanada enger verbunden als Deutschland und die Niederlande. Das gemeinsame Handelsvolumen von 167 Milliarden Euro markierte vergangenes Jahr einen neuen Rekord.tb