FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft Insidern zufolge ein Kaufprogramm für Staatsanleihen mit einem Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro. Dies berichtete am Freitag die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf eine mit der Sache vertraute Person. Demnach hätten EZB-Mitarbeiter den Notenbankern in dieser Woche mehrere Modelle präsentiert. Die geldpolitischen Entscheider im EZB-Rat hätten aber keine Entscheidung über ein mögliches Kaufprogramm getroffen.
Dem Insider zufolge ging es zum einen um ein Programm, bei dem nur Staatstitel mit der Bestnote ("AAA") gekauft werden sollen. Hierzu zählen etwa deutsche Bundesanleihen. In einem anderen Modell sei es um Käufe staatlicher Anleihen gegangen, die zumindest nicht in die Kategorie "Ramsch" fallen (Mindestbewertung: "BBB-"). Der Ankauf von Staatsanleihen, die von Ratingagenturen als "Ramsch" eingestuft werden, sei nicht Gegenstand der Präsentation gewesen. Die betrifft Staatsanleihen aus Griechenland, Portugal und Zypern. Dass die EZB ihre Geldpolitik im Kampf gegen Wachstums- und Inflationsschwäche weiter lockert, gilt unter Experten als ausgemacht. Fraglich ist jedoch, wann und wie sie genau vorgeht. Immer mehr Beobachter rechnen damit, dass die Notenbank bereits auf ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar handeln könnte. Als möglich gilt der großangelegte Kauf sowohl von Unternehmens- als auch von Staatsanleihen.