FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Hamburger Hafenbetreibers HHLA haben am Donnerstag unter negativen Analystenkommentaren nach einem Gerichtsurteil vom Vortag gelitten. Die Titel fielen am Vormittag am MDax-Ende um 3,85 Prozent auf 18,50 Euro. Der Index der mittelgroßen Werte gab um 0,33 Prozent nach auf 11.517,79 Punkte.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Mittwoch die geplante Elbvertiefung vorläufig gestoppt und damit einem Eilantrag von Natur- und Umweltschutzvereinigungen stattgegeben. Die Unter- und Außenelbe sollte für Containerschiffe mit einem Tiefgang von 14,5 Metern ausgebaggert werden. Nach Ansicht der Kläger verstößt eine Elbvertiefung gegen Vorschriften des Gewässer-, Gebiets- und Artenschutzrechts. In Reaktion darauf waren die Papiere bereits um mehr als drei Prozent gefallen.
ANALYST: VERZÖGERUNG DÜRFTE ERGEBNIS KLAR BELASTEN
An diesem Donnerstag nun äußerten sich mehrere Analysten kritisch zu den Perspektiven der HHLA-Titel, woraufhin diese erneut deutlich nachgaben. So nahm die DZ Bank die Aktien nun in ihre Liste der Verkaufsideen auf. 'Da sich das Hauptverfahren über Jahre hinziehen kann, ist eine weitere Verzögerung des für HHLA sehr wichtigen Projektes um bis zu zwei Jahren aus unserer Sicht realistisch', schrieb Analyst Robert Czerwensky in einer Studie . Der Wettbewerbsnachteil für den Hamburger Hafenbetreiber bleibe damit bis zur endgültigen Entscheidung des Gerichtes bestehen. Der negative Effekt aus der verzögerten Elbvertiefung werde die Ergebnisentwicklung in den Jahren 2013 und 2014 stärker belasten, als von vielen Analysten bisher erwartet wurde.
Die britische Investmentbank HSBC stufte die HHLA-Titel von 'Overweight' auf 'Neutral' ab und senkte das Kursziel von 23,00 auf 22,00 Euro. Der vorläufige Stopp des Projekts könnte die Baumaßnahmen um ein Jahr oder sogar länger verzögern, meinte Analyst Jörg-Andre Finke. Damit sei die Kursfantasie zunächst verpufft und die Fundamentaldaten rückten wieder in den Fokus.
Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet hielt an seiner 'Reduce'-Einschätzung für die Anteilsscheine fest. Das Kursziel bleibe bei 18,00 Euro. Die Elbvertiefung sei sehr wichtig für den Hamburger Hafenbetreiber, um größere Schiffe abfertigen zu können. Zudem würde HHLA effizienter arbeiten, da das Unternehmen unabhängiger von den Gezeiten wäre. Im Zuge des Gerichtsurteils könnten deshalb seine Schätzungen und sein Kursziel sinken./la/rum
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Mittwoch die geplante Elbvertiefung vorläufig gestoppt und damit einem Eilantrag von Natur- und Umweltschutzvereinigungen stattgegeben. Die Unter- und Außenelbe sollte für Containerschiffe mit einem Tiefgang von 14,5 Metern ausgebaggert werden. Nach Ansicht der Kläger verstößt eine Elbvertiefung gegen Vorschriften des Gewässer-, Gebiets- und Artenschutzrechts. In Reaktion darauf waren die Papiere bereits um mehr als drei Prozent gefallen.
ANALYST: VERZÖGERUNG DÜRFTE ERGEBNIS KLAR BELASTEN
An diesem Donnerstag nun äußerten sich mehrere Analysten kritisch zu den Perspektiven der HHLA-Titel, woraufhin diese erneut deutlich nachgaben. So nahm die DZ Bank die Aktien nun in ihre Liste der Verkaufsideen auf. 'Da sich das Hauptverfahren über Jahre hinziehen kann, ist eine weitere Verzögerung des für HHLA sehr wichtigen Projektes um bis zu zwei Jahren aus unserer Sicht realistisch', schrieb Analyst Robert Czerwensky in einer Studie . Der Wettbewerbsnachteil für den Hamburger Hafenbetreiber bleibe damit bis zur endgültigen Entscheidung des Gerichtes bestehen. Der negative Effekt aus der verzögerten Elbvertiefung werde die Ergebnisentwicklung in den Jahren 2013 und 2014 stärker belasten, als von vielen Analysten bisher erwartet wurde.
Die britische Investmentbank HSBC stufte die HHLA-Titel von 'Overweight' auf 'Neutral' ab und senkte das Kursziel von 23,00 auf 22,00 Euro. Der vorläufige Stopp des Projekts könnte die Baumaßnahmen um ein Jahr oder sogar länger verzögern, meinte Analyst Jörg-Andre Finke. Damit sei die Kursfantasie zunächst verpufft und die Fundamentaldaten rückten wieder in den Fokus.
Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet hielt an seiner 'Reduce'-Einschätzung für die Anteilsscheine fest. Das Kursziel bleibe bei 18,00 Euro. Die Elbvertiefung sei sehr wichtig für den Hamburger Hafenbetreiber, um größere Schiffe abfertigen zu können. Zudem würde HHLA effizienter arbeiten, da das Unternehmen unabhängiger von den Gezeiten wäre. Im Zuge des Gerichtsurteils könnten deshalb seine Schätzungen und sein Kursziel sinken./la/rum