NEW YORK (dpa-AFX) - Der nach wie vor ungelöste Haushaltsstreit sowie überraschend schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag für Verluste an den US-Börsen gesorgt. Der Dow Jones Industrial weitete sein moderates Vortagesminus aus und fiel zeitweise unter die 15.000-Punkte-Marke, die er zuletzt vor knapp einem Monat unterschritten hatte.
Rund zwei Stunden vor Handelsschluss verlor er noch 0,78 Prozent auf 15.014,57 Punkte. Der S&P-500-Index gab um 0,79 Prozent auf 1.680,49 Punkte nach. Der Nasdaq-100-Index büßte 1,15 Prozent auf 3.215,84 Punkte ein.
In den Vereinigten Staaten hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im September deutlicher als erwartet eingetrübt. Nachdem der ISM Dienste im August noch mit 58,6 Punkten auf den höchsten Stand seit siebeneinhalb Jahren gestiegen war, fiel er nun auf 54,4 Zähler. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 57,0 Punkte gerechnet.
Wegen der Etatsperre und dem dadurch verursachten Verwaltungsstillstand wurden aktuelle Daten zu den Industrieaufträgen im August nicht veröffentlicht. Ein Spitzentreffen am Vortag zwischen US-Präsident Barack Obama und Vertretern des Kongresses über ein Ende des Verwaltungsnotstandes hatte weiterhin keine Annäherung gebracht. Obamas Demokraten und die Republikaner beharrten in den Gesprächen im Weißen Haus weiter auf ihren Positionen. Zugleich warnte Obama inzwischen vor den negativen wirtschaftlichen Folgen des Verwaltungsstillstandes und rief den Kongress zum Handeln auf.
Die Blicke richten sich laut Marktanalyst Craig Erlam von Alpari UK wegen der ungelösten Lage nun verstärkt auf die heraufziehenden Verhandlungen über eine Erhöhung der Schuldenobergrenze. Vor diesem Hintergrund hielten sich die Anleger zurück, wenngleich sie offenbar mit einer Einigung in letzter Minute rechneten. Anderenfalls dürfte es deutlich höhere Verluste am Aktienmarkt geben.
In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest. Das derzeitige Limit von 16,7 Billionen Dollar wird am 17. Oktober erreicht. Können sich die politischen Lager bis dahin nicht auf eine Anhebung einigen, droht der größten Volkswirtschaft der Welt die Zahlungsunfähigkeit - mit möglicherweise verheerenden Folgen für die internationalen Finanzmärkte und die Weltwirtschaft.
Auf Unternehmensseite sieht der Rüstungskonzern United Technologies bei einem länger andauernden Verwaltungsnotstand in den USA Belastungen für die Produktion. Die Aktien reagierten darauf mit minus 1,25 Prozent. Schlusslicht im US-Leitindex waren allerdings die Papiere von Boeing mit minus 1,96 Prozent, denn der Flugzeugbauer und Rüstungskonzern ist ebenfalls negativ vom Verwaltungsstillstand betroffen. Lieferverzögerungen für Verkehrsmaschinen etwa sind die Folge, da Beamte der US-Luftfahrtaufsicht FAA ebenfalls in Zwangsurlaub geschickt wurden.
Die Anteilsscheine des Krankenversicherers UnitedHealth Group profitierten dagegen erneut von der Standhaftigkeit Obamas, der unvermindert an der geplanten Krankenversicherungspflicht für einen Großteil der Amerikaner zum 1. Januar 2014 festhält. Parallel gibt es auch ein enorm großes Interesse an dieser geplanten Krankenversicherung namens 'Obamacare', die 95 Prozent der 310 Millionen Amerikaner absichern soll. Die extra als Informationsforum eingerichtete Internetseite 'HealthCare.gov' hielt dem gewaltigen Ansturm am Dienstag kaum stand. 2,8 Millionen Mal wurde die Seite innerhalb der ersten 16 Stunden besucht. Der UnitedHealth-Titel legte als einer der wenigen Gewinner im Dow um 0,19 Prozent zu.
Im Nasdaq-100-Index büßten die Tesla-Papiere als zweitschwächster Wert etwas mehr als vier Prozent ein und setzten damit ihre tags zuvor begonnene Talfahrt fort. Bereits am Vortag hatten die Titel des Herstellers von Elektroautos nach einem Medienbericht über ein Feuer in einem seiner Fahrzeuge um mehr als sechs Prozent nachgegeben./ck/he
Rund zwei Stunden vor Handelsschluss verlor er noch 0,78 Prozent auf 15.014,57 Punkte. Der S&P-500-Index
In den Vereinigten Staaten hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im September deutlicher als erwartet eingetrübt. Nachdem der ISM Dienste im August noch mit 58,6 Punkten auf den höchsten Stand seit siebeneinhalb Jahren gestiegen war, fiel er nun auf 54,4 Zähler. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 57,0 Punkte gerechnet.
Wegen der Etatsperre und dem dadurch verursachten Verwaltungsstillstand wurden aktuelle Daten zu den Industrieaufträgen im August nicht veröffentlicht. Ein Spitzentreffen am Vortag zwischen US-Präsident Barack Obama und Vertretern des Kongresses über ein Ende des Verwaltungsnotstandes hatte weiterhin keine Annäherung gebracht. Obamas Demokraten und die Republikaner beharrten in den Gesprächen im Weißen Haus weiter auf ihren Positionen. Zugleich warnte Obama inzwischen vor den negativen wirtschaftlichen Folgen des Verwaltungsstillstandes und rief den Kongress zum Handeln auf.
Die Blicke richten sich laut Marktanalyst Craig Erlam von Alpari UK wegen der ungelösten Lage nun verstärkt auf die heraufziehenden Verhandlungen über eine Erhöhung der Schuldenobergrenze. Vor diesem Hintergrund hielten sich die Anleger zurück, wenngleich sie offenbar mit einer Einigung in letzter Minute rechneten. Anderenfalls dürfte es deutlich höhere Verluste am Aktienmarkt geben.
In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest. Das derzeitige Limit von 16,7 Billionen Dollar wird am 17. Oktober erreicht. Können sich die politischen Lager bis dahin nicht auf eine Anhebung einigen, droht der größten Volkswirtschaft der Welt die Zahlungsunfähigkeit - mit möglicherweise verheerenden Folgen für die internationalen Finanzmärkte und die Weltwirtschaft.
Auf Unternehmensseite sieht der Rüstungskonzern United Technologies
Die Anteilsscheine des Krankenversicherers UnitedHealth Group
Im Nasdaq-100-Index büßten die Tesla-Papiere