Investing.com - Der Euro steigt am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf ein Achtwochenhoch, nachdem Daten aus den USA für das erste Quartal eine Verlangsamung der Konjunktur belegt hatten. Die Anleger befürchten nun, dass die Leitzinsen vorläufig weiter unten bleiben werden.
EUR/USD stieg um 0,8 Prozent auf 1,1069, den höchsten Stand seit dem 5. März. Vor der Veröffentlichung der Daten lag das Paar bei 1,1007.
Das Handelsministerium gab bekannt, dass das Bruttoinlandsprodukt der USA in den drei Monaten bis März lediglich um 0,2 Prozent gewachsen ist. Im letzten Quartal 2014 lag das Wachstum noch bei 2,2 Prozent. Es war der langsamste Anstieg des Wirtschaftswachstums seit einem Jahr.
Markterwartungen gingen von einem Wachstum von 1,0 Prozent aus.
Konsumausgaben, die rund 70 Prozent der wirtschaftlichen Aktivität betragen, gingen in den ersten drei Monaten des Jahres auf 1,9 Prozent zurück. Im Vorquartal lagen sie noch bei 4,4 Prozent.
Der Bericht erschien kurz vor der aktuellen Stellungnahme der Federal Reserve Bank, in der Hinweise auf den Zeitpunkt für eine Anhebung der Leitzinsen erwartet werden.
Die aktuellen schwachen Wirtschaftsberichte veranlassten die Anleger dazu, ihre Erwartungen hinsichtlich einer kurzzeitigen Zinsanhebung in der Mitte des Jahres zu überdenken.
Die Einheitswährung dagegen wird unterstützt. Früher am Tag veröffentlichte Daten aus Deutschland belegten für April einen Anstieg der Verbraucherpreise um eine Jahresrate von 0,4 Prozent. Die Werte entsprechen weitgehend den Erwartungen des Marktes und mindern die Sorgen um eine Deflation in der Eurozone.
Weitere Berichte zeigten, dass die Kreditvergabe an den Privatsektor im März zum ersten Mal in drei Jahren angestiegen ist. Prognosen für Verbraucherpreisinflation stiegen ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr.
Im Laufe des Tages wird Griechenland seinen Kreditgebern erneut einen Entwurf für ein Reformpaket vorlegen. Auf dem Spiel stehen finanzielle Hilfen in Höhe von 7,2 Mrd. Euro.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 0,81 Prozent runter auf 95,42, den schwächsten Stand seit dem 18. März.