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Gewerkschaft: 'Geistige Wende' der Bahn steht noch aus

Veröffentlicht am 28.10.2012, 19:53
BERLIN (dpa-AFX) - Trotz der jüngsten Personalaufstockung bei der Deutschen Bahn sieht die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Probleme des Konzerns noch lange nicht behoben. Immer noch habe die Bahn in zahlreichen Bereichen viel zu wenig Leute, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner am Sonntag bei einem Gewerkschaftstag in Berlin. Eine wirkliche 'geistige Wende' weg von Personalabbau und Sanierungskurs habe die Bahn bislang nicht vollzogen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnte erneut einen Börsengang der Bahn ab, forderte aber Wettbewerb auf dem Schienenmarkt.

Die Deutsche Bahn hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Zahl ihrer Angestellten im Inland um 2200 auf rund 195 000 gestiegen sei. Zusammen mit mehr als 100 000 Beschäftigten im Ausland werde der Konzern bis Jahresende die Marke von 300 000 erreichen.

Kirchner kritisierte bei dem ersten Ordentlichen Gewerkschaftstag der vor zwei Jahren entstandenen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, die Neueinstellungen beträfen den Kernbereich der Bahn, nicht aber andere Sparten, wo die Beschäftigten benachteiligt würden. In ihrem Busbereich gliedere die Bahn immer noch Bereiche aus und schicke Angestellte in schlecht bezahlte und unsichere Jobs.

Die EVG fusionierte 2010 aus den beiden Vorgängergewerkschaften Transnet und GDBA und hat rund 220 000 Mitglieder.

Ramsauer bekannte sich ausdrücklich zur Bahn als 'integriertem Konzern', also der Kombination aus Infrastruktur (Gleise und Bahnhöfe) und Verkehrsgesellschaften (Güter- und Personenverkehr). 'Eine Zerschlagung, eine Partikularisierung, ein pluralistischer Wettbewerb in einer zerhackten Landschaft kann nur ins Elend führen', betonte er. Wettbewerb der privaten Konkurrenzbahnen mit der Deutschen Bahn müsse es aber 'mit gesundem Menschenverstand' trotzdem geben./rab/DP/enl

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