Zürich, 27. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag im frühen Geschäft erneut kräftig zugelegt. Die Hoffnung auf eine baldige Lösung in der europäischen Schuldenkrise durch eine Stärkung des Euro-Rettungsschirms EFSF mache den Anlegern weiter Mut, erklärten Händler. Allerdings warnten sie vor übertriebenen Hoffnungen. "Die Phase der Unsicherheit dürfte noch andauern und die Kursentwicklung daher weiterhin ein volatilen Verlauf nehmen", sagte ein Händler.
Der Leitindex SMI notierte um 09:30 Uhr um 2,1 Prozent höher bei 5510 Punkten. Sollte sich der SMI über der Marke von 5500 Punkten etablieren können, dürfte sich die Erholung in Richtung 5750 Zähler fortsetzen, sagte ein Händler. Bei 5500 liege ein starker Widerstand. "An dieser Zone sind wir mehrfach nach unten abgeprallt", sagte er. Der breite SPI gewann 2,0 auf 4995 Zähler.
Die Hoffnung auf Fortschritte in der Bewältigung der Schuldenkrise sorgte vor allem bei den Finanzwerten für starken Auftrieb. Dabei stachen die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS mit einem Plus von rund vier Prozent heraus.
UBS will am US-Vermögensverwaltungsgeschäft festhalten. Zugleich stellten sich Verwaltungsratspräsident Kaspar Villinger und Übergangschef Sergio Ermotti am Montag in einer internen Notiz an die amerikanischen Mitarbeiter hinter den Chef der Sparte, Robert McCann.
Auch die Aktien der Versicherungen wie Zurich , Swiss Re oder Swiss Life zählten mit Anstiegen von drei bis vier Prozent zu den grössten Gewinnern.
Die Papiere defensiver Firmen wie Nestle , Roche und Novartis rückten ein bis zwei Prozent vor. Novartis wartete neuerlich mit positiven Nachrichten auf: Der Pharmakonzern hat für sein neues Medikament NVA237 gegen Raucherhusten in der EU den Zulassungsantrag gestellt. In Japan sind die Tablette Gylenia gegen Multiple Sklerose und das Medikament Ilaris zur Behandlung der seltenen Autoimmunerkrankung CAPS zugelassen worden.
Erfasst von der Aufwärtsbewegung wurden auch die Anteile zyklischer Firmen. So kletterten die Papiere von ABB , Adecco und Holcim um drei Prozent nach oben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)