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Solltest du Aurora Cannabis jetzt kaufen oder verkaufen?

Veröffentlicht am 04.10.2019, 18:09
Aktualisiert 04.10.2019, 19:05
© Reuters.
WEED
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ACB
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In den letzten Monaten sind einige der Top-Cannabis-Aktien an der Wall Street in Ungnade gefallen. Als Erstes fällt mir da Canopy Growth (TSX:WEED) (WKN: A140QA) ein, die Grasaktie mit der größten Marktkapitalisierung weltweit. Das Unternehmen kommunizierte im letzten Quartalsbericht einen Verlust von über 1 Mrd. Kanadischen Dollar, was die Aktien des Unternehmens fallen ließ. Unter Investoren machten sich dann Sorgen breit, dass andere etablierte Cannabis-Aktien in den nächsten Wochen ähnliche Verluste erleben könnten. Genau das passierte dann bei Aurora Cannabis (TSX:ACB) (WKN: A12GS7). In seinem letzten Quartalsbericht erreichte das Unternehmen einmal mehr nicht die schwarzen Zahlen und noch dazu warnte das Unternehmen, dass es bis 2020 keine Gewinne schreiben würde. Für Anleger und Investoren war das eine große Enttäuschung.Nun, da die Aktie angesichts dieser Nachrichten fällt und ehemals optimistische Analysten ihre Ratings überdenken, fragst du dich möglicherweise, ob dies eine gute Kaufgelegenheit darstellt oder eher ein Hinweis auf tiefer liegende Probleme in der Cannabis-Industrie ist.

Ein Blick auf die Finanzen Obwohl Aurora Cannabis im letzten Quartal mehr Produkte in Kanada verkaufte als der Konkurrent Canopy und seine Umsätze im Vergleich zum Vorquartal um 52 % anstiegen, enttäuschte das Unternehmen, da der Umsatz unter dem selbst gesteckten Ziel lag, das erst einen Monat zuvor aufgestellt worden war. Das Unternehmen verkaufte 43 Mio. Kanadische Dollar an Cannabis-Produkten für den Freizeitgenuss, im Quartal zuvor waren es 30 Mio. Kanadische Dollar gewesen. Aurora Cannabis gelang es jedoch nicht, dieses Gras ausschließlich über direkte Vertriebskanäle an den Mann zu bringen, sondern das Unternehmen musste 20 Mio. Kanadische Dollar an Marihuana-Produkten über den Großhandel vertreiben, was die Margen drückte. Der Quartalsverlust beläuft sich auf 11 Mio. Kanadische Dollar.

Auch der durchschnittliche Verkaufspreis litt unter dem hohen Anteil des Großhandels am Gesamtabsatz. Während das medizinische Cannabis für durchschnittlich 8,51 Kanadische Dollar je Gramm über den Ladentisch ging und Cannabis für den Freizeitgenuss für 5,14 Kanadische Dollar den Besitzer wechselte, lag der durchschnittliche Verkaufspreis im Großhandel bei lediglich 3,61 Kanadischen Dollar pro Gramm.

Warum war Aurora Cannabis nicht in der Lage, das Gras direkt an den Mann zu bringen? Ich würde sagen, dass die schwelenden Probleme im kanadischen Cannabis-Markt dafür verantwortlich waren. In den meisten kanadischen Provinzen führten Logistikprobleme dazu, dass Apotheken nicht ausreichend mit Cannabis-Produkten ausgestattet wurden. Zudem traten Probleme zwischen den Produzenten und den Behörden auf. Zwar wird erwartet, dass sich diese Hemmnisse in den nächsten Monaten und Jahren zunehmend auflösen, doch Produzenten wie Aurora Cannabis, die ihre Produktion erweitern, tragen weiter das Risiko, ihr Gras zu Großhandelspreisen verkaufen zu müssen.

Was sagen die Analysten? Aurora Cannabis war zweifellos eine der Lieblingsgrasaktien der Wall Street. So bezeichnete Vivien Azer von Cowen & Co. das Unternehmen früher im Jahresverlauf als Top-Pick des Sektors. Doch jetzt, da die Aktie seit ihrem Hoch Mitte März 50,4 % verloren hat, überdenken die Analysten ihre optimistischen Einschätzungen. Eine weitere Verkaufswelle setzte ein, als Andrew Carter, Analyst bei Stifel Nicolaus, ein Verkaufsrating für Aurora Cannabis ausgab – nur Monate nachdem er die Berichterstattung aufgenommen hatte. Er versah die Aktie mit einem Kursziel von nur 5 Kanadischen Dollar, was 30 % niedriger ist als der aktuelle Aktienkurs, und argumentierte, dass die enttäuschenden Finanzzahlen nur der Beginn eines langfristigen Abwärtstrends seien. Er erwartet, dass Aurora Cannabis früher oder später wieder um eine Finanzspritze vom Kapitalmarkt bitten müssen wird. Das Problem ist also, dass der Aktienmarkt nicht mehr so optimistisch hinsichtlich Cannabis-Aktien ist. Die Branche ist in den letzten sechs Monaten stark geschrumpft und auch Investoren, die im Marihuana-Markt gezielt risikoreiche Investments tätigten, sind skeptisch geworden. Und trotz seiner Größe und Reputation hat es Aurora Cannabis nicht geschafft, den Investoren Kaufgründe zu liefern.

Zwar ist die neue Legalisierungsrichtlinie Kanadas für CBD-Produkte nur Wochen entfernt, doch Investoren sind dieses Mal nicht so euphorisch wie 2018. Angesichts der schwachen Performance der Branche haben sich die Erwartungen an hohe Kursgewinne in diesem Sektor in Luft aufgelöst, die Investoren agieren jetzt wesentlich vorsichtiger. Und sie sollten aufpassen, welche Aktien sie sich ins Depot legen. Es ist unklar, ob Aurora Cannabis sich wieder erholen wird, wenn die Legalisierungsrichtlinie 2.0 in Kanada verabschiedet wird.

Was hält die Zukunft bereit? Die Stimmung in der Cannabis-Industrie ist in den letzten 365 Tagen sehr volatil gewesen, das Investoreninteresse schwang hin und her wie ein Pendel. Während die Märkte 2018 ausgesprochen optimistisch waren, würde ich sie jetzt als übertrieben pessimistisch einschätzen. Der kanadische Markt für Cannabis für den Freizeitgenuss hat viel Wachstumsspielraum, besonders in einwohnerstärkeren Provinzen wie Ontario, wo vergleichsweise viele Einwohner auf eine Apotheke kommen. Neue Prognosen sehen den kanadischen Cannabis-Markt im Jahr 2021 bei 5 Mrd. Kanadischen Dollar, was weniger ist als die 8 Mrd. Kanadischen Dollar, die vorher im Raum standen – dafür aber realistischer.

Das Investoreninteresse sollte in den nächsten Monaten wieder zurückkommen und sich auf einem vernünftigeren Level einpendeln. Die Performance von Aurora Cannabis im letzten Quartal war zwar enttäuschend, aber dennoch ordentlich. Der Fehler lag darin, nur einen Monat vor dem Finanzbericht eine ungeprüfte Umsatzprognose zu kommunizieren, die letztlich verfehlt wurde, was den Blick auf ein ansonsten solides Quartal versperrte – besonders was die wichtigen nicht umsatzbezogenen Kennzahlen anging. Warum hat Aurora das getan? Wahrscheinlich wollte Aurora Investoren anziehen, die Profite von Cannabis-Unternehmen sehen wollen. Doch dieser Schuss ging nach hinten los.

Zwar ist Aurora Cannabis nicht mein Top-Pick aus dem Sektor, doch es ist sicher eins der besseren großen Cannabis-Unternehmen im Markt und könnte sich erholen, wenn die Stimmung unter den Investoren sich wieder aufhellt. Insgesamt halte ich Aurora für ein gutes Langfristinvestment und Investoren sind besser beraten, jetzt Aktien zu kaufen, als sie zu verkaufen.

Mark Prvulovic besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. Dieser Artikel erschien am 24.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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