Von Senad Karaahmetovic
Der UBS-Analyst Keith Parker macht „überzogene“ Konsenserwartungen für das verantwortlich, was dem S&P 500 im Jahr 2023 noch blüht. Der S&P 500 hat in den vergangenen Monaten eine Rallye hingelegt, die ihn auf den höchsten Stand seit August letzten Jahres steigen ließ.
Gleichzeitig ist der Quartalsgewinn je Aktie vom zweiten Quartal 2022 bis zum vierten Quartal 2022 um etwa 12 Prozent gesunken.
„Die Konsensschätzungen für das 1. Quartal 2023 wurden gesenkt, sodass für das nächste Quartal ein jährlicher Gewinn pro Aktie von 211 Dollar erwartet wird, was leicht über dem Niveau des ersten Quartals 2021 liegt. Die hohen Konsenserwartungen gehen auf Jahresbasis von einem 12,5 Prozent Wachstum zwischen dem ersten Quartal 2023 und dem ersten Quartal 2024 aus, was auf einem soliden Umsatzwachstum und einer Vergrößerung der Margen beruht“, so Parker in einer Kundenmitteilung.
Die UBS-Ökonomen gehen nach wie vor davon aus, dass die USA noch in diesem Jahr in eine Rezession geraten werden. Parker ist daher überzeugt, dass die EPS-Schätzungen für den S&P 500 noch einiges an Abwärtspotenzial haben. Der Experte rechnet für den S&P 500 EPS im Jahr 2023 mit einem Rückgang um 11 Prozent auf 198 Dollar.
„Selbst bei einem Soft-Landing-Szenario ist ein EPS-Wachstum von über 12 Prozent eine sehr hohe Messlatte. Wir erwarten weitere Herabstufungen der „Hockeyschläger“-Prognosen angesichts des nach wie vor schwachen Wachstums und des Kostendrucks – während das Rezessionsrisiko letztlich zu größeren Gewinnrückgängen führen wird. Überdies deutet die schwächste Ertrags-Qualität seit mindestens 2000 auf einen Abwärtstrend von ~15 Prozent beim EPS hin, falls die Gewinne mit dem Cashflow in Einklang gebracht werden“, so Parker abschließend.
Der S&P 500 notiert am Donnerstag 16 Punkte im Plus.