GENF (dpa-AFX) - Der Chiphersteller STMicroelectronics (PSE:PSTM) (FSE:SGM) will nach einem Gewinneinbruch im Schlussquartal kräftig sparen und eine Sparte dichtmachen. Der Infineon-Rivale (XETRA:IFXGn) schließt die Sparte für Chips in Set-Top-Boxen wie TV-Receivern und will dadurch jährlich 170 Millionen US-Dollar vor allem an Entwicklungskosten einsparen. Diese schwierige Entscheidung sei im Einklang mit der Strategie getroffen worden, nur noch langfristig profitable Geschäfte zu betreiben, sagte Konzernchef Carlo Bozotti am Mittwoch in Genf. Rund 1400 Jobs weltweit würden gestrichen.
STMicro hatte ohnehin ein flaues Geschäft für die Monate von Oktober bis Dezember in Aussicht gestellt. Unter dem Strich blieb aber nun nach 90 Millionen Dollar im Vorquartal nur noch ein Miniüberschuss von 2 Millionen Dollar übrig. Auch das operative Ergebnis schmolz um fast drei Viertel auf 25 Millionen Dollar zusammen. Der Umsatz ging um mehr als 5 Prozent auf 1,67 Milliarden Dollar zurück, weil die Geschäfte unter anderem mit der Autoindustrie schwächelten. Mit dem Ausstieg aus dem wenig rentablen Geschäft mit Set-Top-Boxen fallen Umbaukosten von rund 170 Millionen Dollar an. Der Ausblick für das laufende erste Quartal verspricht keine schnelle Besserung: Der Erlös dürfte dem Management zufolge voraussichtlich um rund 3 Prozent weiter zurückgehen, die Bruttomarge ebenfalls sinken. In der Chipindustrie werden die Geschäftszahlen wegen der stark schwankenden Preise üblicherweise mit dem Vorquartal verglichen.