Von Peter Nurse
Investing.com - Hoffnungen auf eine rasche globale Konjunkturerholung sowie Spekulationen auf weitere Impulse seitens der Zentralbanken und Regierungen lassen den europäischen Aktienmarkt auch am Mittwoch kräftig steigen.
Um 10:05 Uhr handelte der DAX in Deutschland um 1,7% höher, Frankreichs CAC 40 stieg um 1,6%, während der britische FTSE Index um 1,1% zulegte.
Die Märkte profitierten von positiven Konjunktursignalen, denn die Daten aus dem Dienstleistungssektor in der Eurozone erholten sich stärker als erwartet, bleiben aber auf historisch niedrigem Niveau. Die deutsche Arbeitslosenquote stieg von 5,8% im April auf 6,3% im Mai. Die Arbeitslosenquote wird jedoch häufig als Spätindikator angesehen, hat jedoch unter den gegenwärtigen Umständen akute Besorgnis über den dauerhaften Verlust der Produktionskapazität und die Stärke des wirtschaftlichen Aufschwungs hervorgerufen.
Am früheren Mittwoch ergab eine genau beobachtete Umfrage über die Aktivitäten im chinesischen Dienstleistungssektor, dass sich die Wirtschaftstätigkeit im Mai auf das Niveau von vor der Epidemie erholte. Das waren weitere positive Wasserstandsmeldungen aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die jedoch noch nicht durch harte Daten bestätigt werden konnten: Bislang blieben die Einzelhandelsumsätze weit hinter der Erholung der Industrieproduktion in China zurück.
Außerdem wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank bei ihrem Treffen am Donnerstag die Anleihekäufe aufstocken wird, was die Zeit bis zur Umsetzung des von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Konjunkturprogramms in Höhe von 750 Milliarden Euro (830 Milliarden Dollar) überbrücken dürfte.
Die Aktien von Renault (PA:RENA) sind um fast 8% gestiegen, nachdem die französische Regierung ein Darlehen in Höhe von 5 Milliarden Euro (5,60 Milliarden Dollar) zugesagt hatte, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu überstehen.
AXA (PA:AXAF) stieg um über 6%, nachdem die Dividende für 2019 nur um die Hälfte gekürzt wurde. Die Versicherungsgesellschaft sagte, dass man im vierten Quartal eine zusätzliche Dividendenzahlung vorschlagen könnte, falls sich die Bedingungen verbessern.
Lufthansa (DE:{LHAG) legte um 2,5% zu, obwohl die Kranich-Airline im ersten Quartal aufgrund der Pandemie einen kräftigen Nettoverlust von 2,1 Milliarden Euro (2,35 Milliarden Dollar) verbuchte. Die deutsche Fluggesellschaft stimmte in der vergangenen Woche einem staatlichen Rettungspaket von 9 Milliarden Euro zu.
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