von Peter Nurse
Investing.com - US-Aktien dürften bei Handelsstart am Montag steigen, da die Anleger sich ihre Zuversicht über eine Erholung der US-Wirtschaft bewahrt zu haben scheinen, obwohl die angespannte politische Situation die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Hilfen in naher Zukunft verringert.
Um 13.05 MEZ stand der S&P 500 Futures Index um 11 Punkte oder 0,4% höher, der Nasdaq Futures gewann 82 Punkte oder 0,8% hinzu, während es mit dem Dow Futures um 70 Punkte oder 0,3% aufwärts ging.
Der Dow Jones Industrial Average ist im August, dem traditionell schwächsten Monat des Jahres um 5% gestiegen, während S&P 500 und Nasdaq Composite beide in drei der letzten vier Wochen Gewinne verzeichneten. Der S&P 500 ist nur noch 0,4% von seinem Allzeithoch vom Februar entfernt.
Goldman Sachs (NYSE:GS) hob sein Kursziel zum Jahresende für den S&P 500 am Montag von 3.000 auf 3.600 an, als die unaufhaltsame Rallye von den Tiefstständen im März frühere Prognosen veralten lässt.
Große Konjunkturpakete haben den Anstieg des S&P 500 seit dem durch die Pandemie ausgelösten Ausverkauf im März beschleunigt. Neuer finanzpolitische Hilfen erscheinen jedoch kurzfristig unwahrscheinlich, da die beiden politischen Parteien der USA hinsichtlich der Größe und der Bedingungen des jüngsten Entlastungsgesetzes scheinbar weit voneinander entfernt sind.
Darüber hinaus beginnt am Montag der Nominierungsparteitag der Demokraten, traditionell der Ausgangspunkt für die Präsidentschaftswahlen im November, was darauf hindeutet, dass zumindest einige politische Entscheidungsträger andere Dinge im Kopf haben könnten.
Zu den Unternehmen. Während die Berichtssaison zum zweiten Quartal größtenteils im Kasten ist, müssen die großen US-Einzelhandelskonzerne noch berichten, aber nicht am Montag.
Walmart (NYSE:WMT), Home Depot (NYSE:HD), Kohls (NYSE:KSS), Lowe's (NYSE:LOW), Target (NYSE:TGT) sind alles noch diese Woche dran, während der Landmaschinenhersteller Deere (NYSE:DE) & Co die Woche beenden wird.
Bis Freitag haben 457 Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Ergebnisse veröffentlicht, von denen 81,4% laut Refinitiv-Daten die ausgesprochen niedrigen Erwartungen übertrafen.
In der Zwischenzeit sorgt das Covid-19-Virus weiterhin für Chaos. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität überschritt die Anzahl der Todesfälle in den USA am Wochenende die 170.000er Marke.
Die Ölpreise fielen am Montag, nachdem sie am Wochenende neue Höchststände seit Beginn der Pandemie erreicht hatten, da die Vorsicht regiert, bevor sich das OPEC+-Produzentenkartell in dieser Woche zur Erörterung der Produktionsmengen treffen wird.
Die Gruppe hat eine knifflige Aufgabe vor sich - das Angebot zu steigern, obwohl die Nachfrage deutlich unter dem Vorjahresniveau bleibt - ohne die Preise einbrechen zu lassen.
China und die USA haben ein ursprünglich für das Wochenende geplantes Treffen verschoben, um die Umsetzung ihres Phase-1-Handelsabkommens vom Januar zu überprüfen. Dies erspart beiden Seiten die Verlegenheit, anzuerkennen, dass China nicht annähernd so viel US-Produkte kauft, wie es im Januar versprochen hatte.
US-Rohöl-Futures wurden um 0,1% tiefer zu 41,97 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,3% auf 44,69 USD sank.
Ansonsten stiegen US-Gold-Futures um 0,8% auf 1.964,90 USD die Feinunze und pendeln sich nach ihrem Allzeithoch über 2.000 USD in einem niedrigeren Bereich ein, während der EUR/USD Kurs zu 1,1848 mit einem Plus von 0,1% gehandelt wurde.